Detonation in Euskirchen Explosion tötet 50-jährigen Baggerfahrer

EUSKIRCHEN · Bei Baggerarbeiten in Euskirchen ist am Freitagmittag gegen 13.30 Uhr ein Sprengkörper explodiert. Der Baggerfahrer starb, zwei Personen wurden schwer verletzt, elf Menschen erlitten leichte Verletzungen. Die Ursache der Explosion ist noch unklar. Die Stadt Euskirchen hat ein Bürgertelefon freigeschaltet.

Bei der Explosion eines Sprengkörpers in Euskirchen ist am Freitagmittag ein 50 Jahre alter Baggerfahrer getötet worden. 13 weitere Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Die Detonationswelle richtete zudem an zahlreichen Gebäuden erhebliche Schäden an.

Das Unglück ereignete sich bei Erdarbeiten auf dem Gelände einer Recyclingfirma für Bauschutt an der Alfred-Nobel-Straße. Am Abend verdichteten sich die Hinweise, dass es sich bei dem Sprengkörper um eine Luftmine handeln könnte.

Gegen 13.30 Uhr war der Baggerfahrer aus Euskirchen nach ersten Erkenntnissen mit dem Umladen von Bauschutt auf dem neun Hektar großen Areal im Industriegebiet beschäftigt, als er mit seinem Bagger auf den Sprengkörper traf und dieser explodierte. "Der Radius der Druckwelle betrug rund 300 bis 400 Meter", sagte Norbert Hardt, Sprecher der Polizei Euskirchen.

Explosion in Euskirchen - Fotos der GA-Leser
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An den Häusern in einem angrenzenden Wohngebiet barsten die Fenster, Ziegel fielen von den Dächern, Garagentore wurden aus den Angeln gehoben, in der Nähe geparkte Autos stark demoliert. Bis in die Euskirchener Innenstadt war die Druckwelle zu spüren, der Knall der Explosion war bis nach Bonn zu hören.

100 Rettungskräfte waren im Einsatz, Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts und Ermittler der Polizei Euskirchen untersuchten den Unfallort nach Spuren. Was für ein Sprengkörper explodiert war, ist noch unklar. Von einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war die Rede, Experten vor Ort vermuteten eine Luftmine. Luftminen sollten im Krieg in größerer Höhe explodieren, vor allem um Dächer vor dem Abwurf von Brandbomben zu zerstören.

Das Gelände um die Unglücksstelle bleibt nach Polizeiangaben gesperrt, am Samstag sollen die Untersuchungen der Experten dort fortgesetzt werden. Neben der genauen Art des Sprengkörpers muss dann auch geklärt werden, wie dieser auf das Areal gelangte. Die Polizei konnte bislang nicht sagen, ob der Sprengkörper sich im Boden befand oder mit einer Ladung Schutt angeliefert wurde. "Ich hoffe, dass wir in der nächsten Woche schon mehr wissen", sagte Polizeisprecher Hardt.

Auch Verantwortliche der Stadt Euskirchen machten sich am Freitag vor Ort ein Bild der Lage und richteten für betroffene Anwohner ein Bürgertelefon ein, bei dem Schäden gemeldet werden können. Johannes Winckler, Erster Beigeordneter der Stadt Euskirchen: "Wir wollen für diejenigen Hilfe anbieten, die ihre Schäden selbst nicht reparieren können."

Die Erdbebenstation Bensberg der Universität zu Köln hat mit ihrem Stationsnetz im Rheinland die Druckwelle der Bombenexplosion bei Euskirchen registriert. Die Lokalmagnitude (Richterskala) des Ereignisses war 0.6. Die Erdbebenstation bittet um Berichte von Bürgern, wie sie das Ereignis wahrgenommen haben. Den Fragenbogen finden Sie hier.

Für Anlieger, die durch die Detonation Schäden an ihren Häusern oder Wohnungen erlitten haben, hat die Stadt Euskirchen unter Telefon 02251/124135 eine Hotline eingerichtet.

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