Beethoven erklingt stündlich in Bad Neuenahr

Standuhr kostet 77 680 Euro und spielt Werke des Bonner Komponisten

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (ln) Uhren-Liebhaber wird es in absehbarer Zeit in die Kurgartenstraße nach Bad Neuenahr ziehen. Dort soll bis Mai in unmittelbarer Nähe des Badehauses eine so genannte "Beethovenuhr" aufgestellt werden. Dabei handelt es sich um eine hochwertige Flötenuhr, aus der stündlich ein Musikstück von Ludwig van Beethoven erklingen soll.

Auf Einladung von Bürgermeister Hans-Ulrich Tappe, auf dessen Initiative das Projekt auch zurückgeht, präsentierte Matthias Naeschke am Mittwoch den im Rathaus versammelten 36 Sponsoren das Modell der Uhr und stellte einige Musikstücke zur Auswahl. Der Spezialist aus Haigerloch-Weildorf ist weltweit der einzige Hersteller von Flötenuhren.

"Als vor zwei Jahren die Kurgartenstraße umgebaut wurde, galt es, die dort vorgesehene Standuhr zu realisieren", erzählte der Bürgermeister einleitend. Doch eine "Bahnhofs- oder Werbeuhr" schien Tappe für diesen zentralen Ort zu schlicht. So galt es eine attraktivere Lösung zu finden.

Mit Blick auf das nahe gelegene Beethovenhaus schlug der damalige Stadtbeigeordnete und heutige Bürgermeister vor, eine "Beethoven-Flötenuhr" zu errichten. Dafür sollten die ursprünglich im Haushalt veranschlagten 10 000 Mark bei weitem nicht reichen. So stellte der Stadtrat auf Anregung Tappes für das Projekt 20 000 Euro in den Haushalt 2002 ein.

Und Tappe selbst hatte drei Monate kräftig Klinken geputzt, um weitere 40 000 Euro für das gute Stück zusammenzubekommen. Mit Erfolg: Die Geschäftswelt, von der Idee begeisterte Bürger und Vereine ließen sich nicht lange bitten, und spendeten insgesamt 58 000 Euro. Die Gesamtkosten in Höhe von 77 680 Euro sind somit abgedeckt.

"Bei der Flötenuhr handelt es sich um ein walzengesteuertes Orgelinstrument", erklärt Naeschke. Die Gesamthöhe wird etwa 4,20 Meter betragen. Die Uhr selbst steht auf einem ein Kubikmeter großen Sockel, auf den eine sich nach oben verjüngende Säule gesetzt wird. Der Kopf selbst wird aus Gusseisen gefertigt. An drei Seiten befindet sich ein Ziffernblatt, die vierte Seite dient als Schallloch.

Bei dem am Mittwoch vorgestellten Modell handelt es sich jedoch um einen ersten Entwurf. Stehen soll die Uhr, bei der es sich um ein Unikat handeln wird, bis zum 1. Mai. "Vom Uhrmacher aus wäre sicher ein früherer Termin möglich gewesen. Aber so ist sichergestellt, dass wir die Uhr der Bevölkerung in einem entsprechenden Rahmen präsentieren können", so Tappe weiter.

Stehen der Uhrentyp und die Gestaltung bereits weitgehend fest, herrscht über die Musik, die aus ihr klingen soll, noch keine Einigkeit. Fest steht, dass stündlich ein etwa 30 bis 45 Sekunden langes Musikstück von Beethoven ertönen soll. Denkbar sei laut Tappe auch eine Walze mit bis zu fünf verschiedenen Stücken, so dass für Abwechslung gesorgt wäre.

"Auf jeden Fall muss es etwas sein, das das Herz erfrischt. Die Musik soll Passanten und Zuhörern schließlich Freude bereiten", betont der Bürgermeister weiter. Matthias Naeschke wird sich nun auf die Suche nach einer entsprechenden Komposition machen.

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