Aktion gegen Rechts am Samstag Bad Neuenahr setzt Signal für Toleranz und Freiheit

BAD NEUENAHR · Es werden minütlich mehr Unterstützer der Aktion "Wir für Toleranz und Freiheit", die ein eindeutiges Signal gegen Rechts setzen: Am Donnerstagmittag waren es 320, wie Bürgermeister Guido Orthen beim Pressegespräch im Rathaus verkündete.

 Eine klare Ansage.

Eine klare Ansage.

Foto: ap

Er freute sich im Kreis seiner Abteilungsleiter, der Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates als Veranstalter, des Beigeordneten Engelbert Felk, Bad Neuenahrs Ortsvorsteher Dieter Brand und Klaus Liewald vom Bürgerverein Synagoge sichtlich über das große Interesse der Bürger.

"Unser Zeichen am Samstag wird sein, dass der Kampf gegen rechtsextremistische Aktivitäten und Nazi-Aufmärsche nicht nur Thema der politischen Parteien, sondern eine Bürgerbewegung ist, die mit Gedankengut, die die Menschenwürde angreift, nichts zu tun haben will", so Orthen.

Die Stadt rechnet mit ungefähr 500 Bürgern, die sich auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus versammeln werden, ist aber bei größerem Andrang auch auf eine Sperrung der Rathausstraße vorbereitet. Orthen betonte die enge Zusammenarbeit mit Kreis und Polizei und hofft darauf, dass sowohl die Kundgebung als auch die Antifa-Demo, die hinter dem Rathaus unweigerlich aufeinandertreffen werden, "beide friedlich und sauber nebeneinander ablaufen können. Wir haben keine Angst vor niemandem. Auch nicht vor denen, die friedlich an uns vorbeimarschieren". Er setze Achtsamkeit voraus und werde zur Not mit Hilfe der Polizei auch von seinem Hausrecht Gebrauch machen. Eine übertriebene Besorgnis sei nicht angezeigt.

Ein Versäumnis der Stadt oder seinerseits, dem braunen Treiben nicht früher einen Riegel vorgeschoben zu haben, sah er nicht. "Die Sicherheitskräfte haben stets betont, alles im Griff zu haben. Wenn wir Kenntnis von Straftatbeständen hatten, haben wir sie sofort angezeigt. Mehr war nicht erwünscht." Zwickau, Worms, Pirmasens, Trier, selbst die Aufmärsche Jahr für Jahr in Remagen seien für viele Bürger weit weg gewesen: "Selbst das Braune Haus an der Weinbergstraße in der geografischen Mitte unserer Stadt."

Der mittlerweile zurückgezogene Demo-Antrag der Neonazis war der Anlass, um zu sagen: "Jetzt reicht's, die Straßen überlassen wir ihnen nicht. Das müssen wir im Keim ersticken." Durch die Etablierung des Runden Tischs gebe es natürlich eine Nachbereitung und ständige Vernetzungs-Bemühungen. "Da ist uns Remagen mit seinem Bündnis für Frieden und Demokratie weit voraus."

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