Loreley-Sommerrodelbahn BUND fordert Baustopp

Bad Ems/St. Goarshausen · Die Loreley ist ein Wahrzeichen des Oberen Mittelrheintals. Genau dort soll nun eine Sommerrodelbahn gebaut werden. Der Spatenstich ist erfolgt, eine Baugenehmigung liegt vor. Naturschützer fordern indes vehement einen Baustopp und kritisieren die Verwaltung scharf.

Der Streit um die geplante Sommerrodelbahn auf der Loreley reißt nicht ab. Ein Sprecher der Kreisverwaltung des Rhein-Lahn Kreises in Bad Ems betonte am Dienstag, eine Baugenehmigung sei erteilt worden. Er reagierte damit auf Vorwürfe des rheinland-pfälzischen Landesverbandes des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Dieser hatte nach den kürzlich begonnen ersten Arbeiten auf dem weltberühmten Felsen moniert, das Bebauungsplanverfahren für das Projekt sei noch gar nicht abgeschlossen und einen Baustopp gefordert. Der BUND kritisiert, dass die Sommerrodelbahn das Landschaftsbild der Loreley, die Teil des Unesco-Welterbes Oberes Mittelrheintal ist, zerstört.

Dieser Einwand sei von der Verwaltung nicht berücksichtigt worden. Dem entgegnete der Sprecher der Kreisverwaltung, der vom Planungsverband entworfene Bebauungsplan sei unter der Maßgabe genehmigt worden, dass noch kleine Änderungen vorgenommen würden. Dem Planungsverband gehören die Gemeinde Bornich, die Verbandsgemeinde Loreley und die Stadt St. Goarshausen an.

Diese Änderungen beträfen das Projekt aber nicht "substanziell", so der Sprecher. Es handele sich vielmehr um eine geringere Höhe der Gebäude an der Bahn. Außerdem werde eine ursprünglich vorgesehene Landschaft aus Miniaturhäusern an der Strecke nun nicht gebaut. Der dahingehend geänderte Plan werde im Verlaufe des Novembers in der Verbandsgemeinde Loreley offengelegt und könne so voraussichtlich bis Jahresende Rechtskraft erlangen.

Genau an diesem Vorgehen stört sich der BUND. Solange dieses Verfahren laufe, könne keine Klage gegen den Bebauungsplan erhoben werden, hieß es in einer Mittelung. Der BUND vermutet dahinter ein "taktisches Manöver der Verwaltung". Auf dem Gelände wurden nach Angaben des Sprechers der Kreisverwaltung bislang kleinere Erdarbeiten vorgenommen. Zudem seien die Rinnen für die Trasse der Sommerrodelbahn eingetroffen.

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