BUND für Quarzabbau am Kottenforst

Im Ringen um die Ausweisung von weiteren Quarzabbaugebieten sind sich Politiker, Kommunen, die Kreisverwaltung und Landschaftsschutzvereine im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis einig.

Rhein-Sieg-Kreis. (pd) Im Ringen um die Ausweisung von weiteren Quarzabbaugebieten sind sich Politiker, Kommunen, die Kreisverwaltung und Landschaftsschutzvereine im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis einig: Wenn die Bezirksregierung irgendwo ein Erweiterungsgebiet für den Abbau hochreinen weißen Quarzkieses ausweist, dann in Weilerswist-Nord - und nicht an den übrigen drei Standorten, die die Bezirksregierung momentan prüft. Das sind Bornheim, Witterschlick und Flerzheim.

Jetzt meldet sich allerdings der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) zur Wort: Der Kreisverband Rhein-Sieg hält den Abbau in Weilerswist für nicht zulässig. Damit liegt er auf einer Linie mit der Bezirksregierung. Die Erweiterung der Rheinischen Baustoffwerke würde dort ein FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) tangieren: ein Naturschutzgebiet, das unter besonderem Schutz steht. BUND-Sprecher Achim Baumgartner aus Sankt Augustin kritisiert die Kreisverwaltung, weil die sich in ihrer Stellungnahme zur Änderung des Regionalplans für Weilerswist-Nord ausspricht.

Der Kreis will wie auch die Landschaftsschutzvereine Kottenforst und Vorgebirge sowie die betroffenen Kommunen den Abbau in Flerzheim und Witterschlick verhindern, der aktuell von der Bezirksregierung favorisiert wird. Dort würde der Tagebau viel näher als in Weilerswist an die Wohnbebauung heranreichen, Grundwasser-Probleme aufwerfen, die Landschaft zerstören und das Bodendenkmal Römerkanal bedrohen.

Doch für den BUND hat der Schutz des FFH-Gebiets Vorrang. Baumgartner spricht sich für den Abbau am Kottenforst aus. Kreis und Politiker seien gefordert, sich "zweifellos bestehenden Konflikten zu stellen und vollzugsfähige Lösungen zu erarbeiten". "So kann ein Abbau von hochreinem Quarzkies in Flerzheim und Witterschlick durch enge Vorgaben und ergänzende Änderungen im Regionalplan durchaus vertretbar sein", sagte Baumgartner weiter. Dafür wolle der BUND am Donnerstag im Landschaftsbeirat des Rhein-Sieg-Kreises werben.

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