Seilbahn in Altenahr Auslaufender Pachtvertrag und kein Käufer in Sicht

ALTENAHR · Am 31. August läuft der Pachtvertrag über Parkplatz und Gelände der einstigen Touristenattraktion mit der Gemeinde Altenahr aus. Eine Rettung ist nicht in Sicht. Denn es findet sich kein Käufer.

Eigentümerin ist die Horst und Jüssen Verwaltungs-GmbH mit Sitz in Bornheim. Für sie war Franz-Rudolf Kloster Geschäftsführer der Seilbahn und suchte seit Jahresanfang nach einem Interessenten. Nur einer hatte bislang öffentlich den Hut in den Ring geworfen, und das war Klosters Sohn Andreas. Dieser ist zurzeit in Oberstdorf in Urlaub und erklärte auf Anfrage des General-Anzeigers am Donnerstag: "Mir wurden zu viele Steine in den Weg gelegt."

Das hatte sich im Frühjahr noch anders angehört. Damals war Kloster jun. fast euphorisch gewesen, das Lebenswerk seines Vaters noch retten zu können. Doch das ist Geschichte. Andreas Kloster im Telefonat mit dem GA: "Es ist schade, dass die Seilbahn nicht weiter betrieben wird. Aber ich kann es nicht." Ausschlaggebend für den Sinneswandel Klosters soll nach GA-Informationen der Kaufpreis sein, den jedoch niemand beziffern wollte. In Rede stehen dabei rund 100.000 Euro.

Fakt ist: Wenn sich in den nächsten drei Wochen, und damit rechnet in Altenahr niemand, kein Käufer für die 1954 eröffnete Anlage findet, steht der Schlussstrich an. Dann müsste die Firma Horst und Jüssen den Rückbau, sprich Abriss, der Bahn nebst Nebengebäuden einleiten. Denn so steht es im Pachtvertrag mit der Ortsgemeinde Altenahr.

Dass die Seilbahn in dieser Saison ihren Betrieb gar nicht mehr aufgenommen hat, hat wirtschaftliche Gründe. Waren in den besten Jahren, das waren die 70er, noch rund 400.000 Berg- und Talfahrten gezählt worden, waren es in der vergangenen Saison gerade mal rund 47.500.

Damit war kein Staat mehr zu machen, zumal es an der Bergstation seit dem Jahr 2009 auch keine Gastronomie mehr gegeben hatte. An der Ortsgemeinde ist es jetzt zu entscheiden, was aus der rund einen Hektar großen, bis dato verpachteten Parkplatzfläche am Fuß des Ditschhardt wird.

Laut Ortsbürgermeister Albrecht Kreiten will die Kommune den Platz, auf dem zu den besten Zeiten bis zu 150 Reisebusse standen, ab September als Parkplatz selbst bewirtschaften. Auch werde daran gedacht, die Fläche für Veranstaltungen zu vergeben. Dass das Weindorf selbst die Anlage kauft, ist für Kreiten ausgeschlossen. Aber der Bürgermeister gibt die Hoffnung nicht auf.

Im Gespräch mit dem General-Anzeiger erklärte er: "Auch wenn der Pachtvertrag ausgelaufen ist, können Horst und Jüssen noch einen Käufer präsentieren. Das ist eine Chance, die wir denen nicht kaputt machen wollen. Es muss ja nicht sofort abgerissen werden."

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