Auf literarischen Spuren um den Rolandsbogen

Der neue Faltplan "Literarische Wanderwege um den Rolandsbogen" soll mit Wegführung, Sehenswürdigkeiten und Gedichten dazu einladen, auf den Spuren Apollinaires und Freiligraths zu wandeln.

Auf literarischen Spuren um den Rolandsbogen
Foto: Martin Gausmann

Rolandseck. Der Faltplan "Literarische Wanderwege um den Rolandsbogen" mit Wegführung, Sehenswürdigkeiten und Gedichten liegt vor. Verfasser Kurt Roessler hat ihn mit Horst Eckertz herausgegeben. Damit kommt der Plan von zwei Vereinen, die Kulturlandschaftspflege betreiben.

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Oberwinter-Rolandseck (seit 1902) mit Eckertz an der Spitze sanierte das Freiligrath-Denkmal, eine Aktion, die der Kreis Ahrweiler finanziell unterstützte und der er, einschließlich des ebenfalls geförderten Gemeinschaftsprojekts Literarische Wanderwege, einen Sonderpreis verlieh.

Roessler, Astrophysiker aus Bornheim, hat als Literaturbegeisterter zahlreiche Beiträge über die Dichter Apollinaire und Freiligrath verfasst, 1997 den von ihm geleiteten Freiligrath-Arbeitskreis der Grabbe-Gesellschaft gegründet, einen Literarischen Weinberg am Rolandsbogen angelegt und dort immer wieder Veranstaltungen durchgeführt.

Mit den neuen Wanderwegen wollen Roessler und Eckertz an den Erfolg des 2000 eingerichteten Simrock-Freiligrath-Weges auf der rechten Rheinseite zwischen Bad Honnef-Menzenberg und Unkel anknüpfen. Die "Literarischen Wanderwege um den Rolandsbogen" werden im Faltplan ausgewiesen, harren aber noch der Beschilderung (voraussichtlich 2011).

Der kürzeste, mit 90 Metern Anstieg auf 2,5 Kilometern zugleich der steilste "Freiligrath-Weg Rolandsbogen", führt vorbei an der vom Kölner Zuckerfabrikanten vom Rath erbauten Villa Rolandseck, später Hotel, Galerie und heute Café, zum "größten und schönsten Denkmal für Freiligrath von 1914".

Weiter geht es zum Burggraben, wo bis 1931 das hübsche Tempelchen des Herrn vom Rath stand und hinauf zum Rolandsbogen - mit der Rolandssage verknüpft und von Freiligrath gerettet. Dombaumeister Zwirner hat ihn beim Wiederaufbau 1840 leicht verrückt und, besser sichtbar für die Dampfer, zu einem "Logo der Touristik" gemacht.

Vor dem Besuch der Insel Nonnenwerth grüßen Ort und "Geheime Gärten Rolandswerth", ein Kunstwerk von Bittermann & Duka, die sich vom Dichter-Philosophen Novalis inspirieren ließen. Zwischen Rolandsbogen und Arp Museum leitet der fünf Kilometer lange "Nietzsche-Weg" zu den Stationen Haus Humboldtstein, Humboldtstein, historischer Bahnhof Rolandseck, Fähre nach Bad Honnef, deren Vorgänger schon in Apollinaires Gedichten auftaucht und ehemaliges Hotel Rolandseck, wo Freiligrath oft gefeiert und übernachtet hat.

Der Weg geht auf Wanderungen und Erlebnisse des Philosophen Friedrich Nietzsche zurück, der 1864 und 1865 Bonn studierte und als Mitglied der Burschenschaft Frankonia an deren Exkursionen teilnahm. Links vom Bahnhof Rolandseck startet der "Freiligrath-Weg Oberwinter" (acht Kilometer).

Er passiert die Villa Sölling aus den späten 1850ern und führt, bevor er Oberwinter erreicht, zur Friedrichshöhe mit ihrem "unvergleichlichen Panoramablick" auf den Ort und das Rheintal.

Die Wanderwege sind, laut Roessler, "als Einführung in eine schon metaphysisch zu definierende lyrische Landschaft gedacht". Faltpläne gibt es zu 1,50 Euro am Rolandsbogen, später voraussichtlich auch bei der Tourist-Info Remagen und beim Arp Museum.

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