Alle vier Direktmandate im Rhein-Sieg-Kreis gehen an die CDU

Die CDU hat mächtig Federn lassen müssen, ist im Kreis aber dennoch einer der beiden Sieger der Landtagswahl. Nach 2005 ist es den Christdemokraten erneut gelungen, alle vier Direktmandate zu holen.

 Gratulation: Andrea Milz hat eines der vier Direktmandate für die CDU geholt. Joachim Langbein (Grüne), dessen Partei ordentlich zugelegt hat, gratuliert.

Gratulation: Andrea Milz hat eines der vier Direktmandate für die CDU geholt. Joachim Langbein (Grüne), dessen Partei ordentlich zugelegt hat, gratuliert.

Foto: Holger Arndt

Rhein-Sieg-Kreis. Die CDU hat mächtig Federn lassen müssen, ist im Rhein-Sieg-Kreis aber dennoch einer der beiden Sieger der Landtagswahl. Nach 2005 ist es den Christdemokraten erneut gelungen, alle vier Direktmandate zu holen.

Allerdings rutschten alle vier Kandidaten deutlich unter die 50-Prozent-Marke. Das schlechteste Ergebnis der vier fuhr CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid ein. Wahlsieger sind aber auch die Grünen, die überall deutlich zweistellige Ergebnisse noch über dem Landesdurchschnitt erreichten. Die FDP und die SPD stagnierten, während die Linken hinter dem Landesergebnis ihrer Partei lagen und kreisweit deutlich unter fünf Prozent blieben.

InfoAlle Ergebnisse aus den Wahlgebieten im Rhein-Sieg-KreisBemerkenswert war, dass die Grünen auch bei den Erststimmen deutlich zulegten und mit mehr als zwölf Prozent ihr Ergebnis von 2005 fast verdoppelten. Und damit vermutlich ein besseres Abschneiden der SPD-Kandidaten verhinderten.

Kein Wunder, dass Edith Geske, Kandidatin im Wahlkreis 28, strahlte: "Ich bin aus zwei Gründen rundherum zufrieden. Zum einen ist Schwarz-Gelb abgewählt worden - und wir Grünen haben ein zweistelliges Ergebnis erreicht, von dem ich nicht zu träumen gewagt hätte. Wir Grünen haben ganz bewusst keinen Zweitstimmen-Wahlkampf geführt, sondern auch aktiv um Erststimmen geworben."

"Sehr, sehr zufrieden" mit dem Ergebnis seiner Partei und seinem eigenen Abschneiden zeigte sich Horst Becker. Der Lohmarer wird dank Liste weitere fünf Jahre für die Grünen im Landtag sitzen und gehört zudem der Verhandlungskommission an, die jetzt mit den anderen Parteien über mögliche Koalitionen verhandeln wird.

Enttäuschung überwog bei Richard Müller (FDP): "Wir haben zwar zugelegt, aber nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten. Jedenfalls freue ich mich, dass die FDP im Kreis wieder über dem Landesdurchschnitt liegt." Ungewiss blieb bis zum Redaktionsschluss die Zukunft von Achim Tüttenberg, der den Wahlkreis 28 fünf Jahre für die SPD in Düsseldorf vertrat.

Meinung Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Geteilter Sieg"Ob sein Listenplatz 24 reicht, entscheiden die Mathematiker. Trotzdem gab er sich ebenso begeistert wie seine Genossen: "Wir sind vom Ergebnis im Land begeistert und haben unser Ziel erreicht, Schwarz-Gelb zu beenden. Mit meinem Wahlkreis-Ergebnis bin ich auch zufrieden.

Schließlich ist es gelungen, den Abstand von 17 Prozent zu meinem CDU-Gegenkandidaten zu halbieren." Was CDU-Mann Michael Solf dennoch als "großartigen persönlichen Vertrauensbeweis" feierte. Auch seine Parteifreundin Andrea Milz zeigte sich zwar persönlich zufrieden, aber war "entsetzt" über das Abschneiden auf Landesebene. Und das, obwohl sie zugab, Verluste eingeplant zu haben.

Ein Bündel von Ursachen machte die Siegburger CDU-Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker für die CDU-Niederlage verantwortlich: "Dass wir im Kreis wieder alle vier Mandate direkt geholt haben, ist natürlich ein schönes Trostpflaster."

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