16 "Bonner Köpfe" zieren jetzt das neue Pflaster

Stadt und Bonnissimo verwirklichen den "Walk of Fame" in der frisch sanierten Bonngasse mit Hilfe von GA-Lesern und Sponsoren - Beethovenhaus und Namen-Jesu-Kirche rücken ins rechte Licht

Gelungene Aktion:  (von links) GA-Chefredakteur Joachim Westhoff, GA-Geschäftsführer Udo Becker, OB Bärbel Dieckmann sowie die GA-Verleger Hermann Neusser und Bettina Neusser-Eimermacher.

Gelungene Aktion: (von links) GA-Chefredakteur Joachim Westhoff, GA-Geschäftsführer Udo Becker, OB Bärbel Dieckmann sowie die GA-Verleger Hermann Neusser und Bettina Neusser-Eimermacher.

Foto: Frommann

Bonn. Eine Taufe, nahezu im wahrsten Sinne des Wortes, erlebten am Freitag Anwohner und Gäste bei der feierlichen Eröffnung der neu gestalteten Bonngasse: Pünktlich zur Freigabe des zweiten Bauabschnittes zwischen Friedrichstraße und Marktplatz öffnete Petrus seine Schleusen und schickte das Wasser in Strömen vom Himmel herab.

Mit der Umgestaltung haben Stadt und die General-Anzeiger-Aktion "Bonnissimo" zugleich auch Bonns größtem Sohn, Ludwig van Beethoven, ihre Reverenz erwiesen: Denn der "Weg berühmter Persönlichkeiten", der "Walk of Fame", wurde auch im zweiten Abschnitt der Bonngasse - das Gebäude Nummer 20 ist Beethovens Geburtshaus - mit elf von unten beleuchteten Glasplatten fortgesetzt.

Wie bei den ersten fünf in den Boden eingelassenen Platten zwischen Bertha-von-Suttner-Platz und Friedrichstraße schmücken sie auch dieses Mal wieder Porträts berühmter Bonner Persönlichkeiten.

"Bonn ist nicht nur eine junge und moderne Stadt, sondern auch eine Stadt mit Geschichte und Tradition", lobte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann die Aktion. Auf den Weg gebracht haben sie die Stadt und der GA mit Hilfe der Leser und Sponsoren, sagte GA-Chefredakteur Joachim Westhoff.

32 Persönlichkeiten hatte der Bonner Kulturrat auf Bitten von "Bonnissimo" den GA-Lesern vorgeschlagen, 16 wurden ausgewählt. Nach den bereits fünf in Glas verewigten "Bonner Köpfen" Beethoven, Clara Schumann, Konrad Adenauer, August Macke und Sankt Adelheid fiel die Wahl jetzt auf:

  • Robert Schumann, Komponist und Claras Ehemann, 1810 in Zwickau geboren und 1856 in Endenich gestorben (Stifter: Jens Rudolph).
  • Peter Joseph Lenné, Garten- und Landschaftsarchitekt, 1789 in Bonn geboren, gestorben 1866 in Berlin (Stifter: Karl Moog).
  • Kurfürst Clemens August, 1700 bis 1761, (Stifter: Hans-Dietrich F. Beyer). - Alexander Koenig, Gründer des Museums Koenig, 1858 bis 1940 (Stifter: Professor Wolfgang Böhme).
  • Marie Kahle, 1893 bis 1948, half jüdischer Nachbarin nach der Pogromnacht, wurde denunziert und musste mit der Familie nach England flüchten (Stifterin: Lore Maier).
  • Ernst Moritz Arndt, Historiker und Publizist, geboren 1769, 1860 in Bonn gestorben (Stifter: Hermann Neusser).
  • Annemarie Schimmel, bekannteste deutsche Islamwissenschaftlerin, 1922 in Erfurt geboren, 2003 in Bonn gestorben (Stifterin: Hedy Braun).
  • Willy Brandt, 1969 bis 1974 Bundeskanzler, (Stifter: SPD-Unterbezirk Bonn).
  • Johanna Kinkel, Komponistin und Schriftstellerin; 1810 in Bonn geboren, gestorben 1858 in London (Stifterin: Bettina Neusser-Eimermacher).
  • Friedrich August Kekulé, Chemie-Professor, geboren 1829, gestorben 1896 in Bonn (Stifter: Michael Wüllrich).
  • Felix Hausdorff, Mathematiker, 1868 geboren; als ihm die Nazis 1942 mit dem KZ drohten, nahm er sich das Leben (Stifterin: Carola Nathan).

Trotz knapper Kassen, sagte die OB, setze die Stadt die behindertengerechte Sanierung ihrer Fußgängerzone fort, um so die Rahmenbedingungen für einen attraktiven Einkaufs- und Erlebnisstandort zu schaffen. 267 000 Euro kostete die Neugestaltung dieses "Weges zum Herzen der Stadt - zum Marktplatz", sagte Bezirksvorsteher Helmut Kollig.

Dieckmann und er dankten den Handwerkern für die zügige Arbeit und den Anwohnern und Geschäftsleuten für ihre Geduld. "Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann", meinte denn auch Westhoff und erinnerte daran, dass noch zwei weitere Projekte von "Bonnissimo" initiiert wurden, die die Bonngasse sicherlich zu einer der ersten Adressen machten: Mit einem in der Fußgängerzone einmaligen Beleuchtungskonzept werden das Beethovenhaus und demnächst auch die Namen-Jesu-Kirche ins rechte Licht gerückt.

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