12 000 Griffe weisen den Weg nach oben

Große Resonanz zur Eröffnung: Kletterer aller Altersgruppen erobern die "Arena Vertikal" im Spicher Gewerbegebiet.

Troisdorf. Lara und Henrik können es kaum erwarten, bis sie an der Reihe sind. Es ist das erste Mal, dass die Henneferin und der Niederkasseler neun Meter in die Höhe klettern werden.

Ihre Sicherheitsgurte haben die Achtjährige und der Neunjährige schon angelegt: "Die muss man möglichst fest ziehen", hat Lara vom Trainer am Sicherungsseil erfahren. Bis zum Ende will sie den mit roten Griffen festgelegten Pfad hinaufklettern.

Dort, kurz unter der Hallendecke, ist Melanie schon angekommen. Die Zehnjährige braucht, kaum hat sie wieder festen Boden unter den Füßen, nur ein Wort, um das Erlebnis zu beschreiben: "Cool." Und weiter geht es für sie, vom Anfängerbereich in die große Kletterwelt mit 14 Metern Deckenhöhe.

Rund 220 Kletterrouten verteilt auf mehr als 1 450 Quadratmeter sowie den rund 370 Quadratmeter großen Boulder-Bereich, auf dem ungesichert in Absprunghöhe geklettert wird, erwarteten am Sonntag die ersten Besucher der "Arena Vertikal" im Spicher Gewerbegebiet.

Nach fast einem Jahr Bauzeit öffneten Georg Gerstenberg und Nico Ludwig zum ersten Mal die Pforten ihrer Kletterhalle - und stießen auf riesige Resonanz. Schon eine Stunde vor der Eröffnung kamen die ersten Kletterer, am Mittag war rund um die Arena kaum mehr ein Parkplatz zu finden.

Im Anfängerbereich, der mit acht Zentimeter dickem Fallschutzboden gesichert ist, wie auch vor den anspruchsvolleren Routen standen Kletterer aller Altersklassen Schlange. Und gesichert durch einen der insgesamt 15 Trainer begaben sie sich auf bis zu 23 Meter lange Kletterpartien.

Künftig stehen nicht automatisch jedem Besucher Trainer zur Verfügung. Dann sichern sich die Kletterer in der Regel gegenseitig ab. Ausnahmen bilden Kindergeburtstage, Besuche von Schulklassen, Firmenevents oder Ähnliches.

Daher rät Georg Gerstenberg Kletterern ohne Erfahrung vor dem ersten Besuch zu einem Einsteigerkursus. "Wer den absolviert, ist dauerhaft berechtigt zu sichern", sagt der "Arena Vertikal"-Geschäftsführer. Und dem von insgesamt 12 000 bunten Griffen vorgegebenen Weg die Wand hinauf steht nichts mehr im Weg.

Zwei der bislang 200 Routen, die auf mehr als 300 ausgeweitet und stetig verändert werden sollen, hat Andreas Vögeding erklommen und ist begeistert: "Ich hole mir eine Abo-Karte." Seit vier Jahren klettert der 23-Jährige aus Halle, der einen Besuch bei den Eltern in Lohmar für die Stippvisite in Spich nutzte.

Seine Ausrüstung brachte er mit, wie die meisten Kletterer. "Wir haben aber auch alles nötige Material vor Ort", versichert Gerstenberg. Das nutzen Elina und Esme aus Bonn für ihre Kletterpartien. Den Mädchen macht Klettern Spaß. Besonders, wenn Kraft gefordert ist, wie bei der Tour, die sich ausgesucht haben. Schon jetzt sind sie sich sicher: "Wir kommen bestimmt wieder."

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