Umfrage: Mehrheit hat kein Verständnis für Sparten-Streiks

Frankfurt/Main · Streiks bei der Lufthansa und der Bahn strapazieren die Geduld vieler Reisender. Bei einem Großteil der Bevölkerung kommt der Arbeitskampf einer Umfrage zufolge schlecht an.

 Viele Deutsche sind genervt von den Streiks von Lokführern und Piloten. Foto: Ole Spata

Viele Deutsche sind genervt von den Streiks von Lokführern und Piloten. Foto: Ole Spata

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Die Streiks von Piloten und Lokführern stoßen einer Umfrage zufolge bei einer Mehrheit der Deutschen auf wenig Verständnis. Auf die entsprechende Frage in einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa antworteten 59 Prozent mit "nein" oder "eher nein". Zustimmung zu den Streiks bei Lufthansa und Deutscher Bahn äußerten nur 35 Prozent. Bei der Bahn sind nach einer Urabstimmung Anfang Oktober wieder Streiks möglich, die Lufthansa-Piloten könnten jederzeit wieder in den Ausstand treten.

Für gesetzliche Änderungen, mit denen die Macht der verantwortlichen Spartengewerkschaften beschnitten werden könnte, sieht die Umfrage aber keine Mehrheit. Nur 36 Prozent sprachen sich dafür aus, den Einfluss kleinerer Berufsgewerkschaft wie der Vereinigung Cockpit (VC) oder der Bahngewerkschaft GDL einzuschränken. 46 Prozent waren dagegen, die übrigen hatten keine abgeschlossene Meinung.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Das Streikrecht genießt allgemein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Streiks seien zu Durchsetzung von Interessen bestimmter Arbeitnehmergruppen wichtig oder eher wichtig, meinten 74 Prozent der Beteiligten. Unwichtig oder eher unwichtig fanden das nur 21 Prozent.

Selbst von streikbedingten Flugausfällen in der Luftfahrtbranche betroffen waren nach den YouGov-Angaben nur 17 Prozent der Befragten. Wegen eines Streiks eine Bahnreise verpasst hatte jeder fünfte. Die Fragen nach der persönlichen Betroffenheit waren nicht auf die aktuellen Streiks beschränkt.

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