Pilotenstreik Germanwings-Piloten setzen Streik fort

Köln · Die Piloten bei Germanwings streiken weiter. Am zweiten Tag des Ausstands sollen bei der Lufthansa-Tochter rund 180 Flüge ausfallen. Die meisten Passagiere wurden nach Angaben der Airline umgebucht.

 Germanwings-Schalter in Stuttgart: Die Schlangen hielten sich trotz des Streiks in Grenzen - viele Fluggäste wurden auf die Bahn oder andere Airlines umgebucht. Foto: Daniel Naupold

Germanwings-Schalter in Stuttgart: Die Schlangen hielten sich trotz des Streiks in Grenzen - viele Fluggäste wurden auf die Bahn oder andere Airlines umgebucht. Foto: Daniel Naupold

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Bei der Fluggesellschaft Germanwings haben die Piloten am Freitag (13. Februar) ihren Streik fortgesetzt. Bis zum Abend sollten bundesweit rund 180 Flüge ausfallen. Der zweitägige Ausstand endet um Mitternacht. "Dann geben wir der Lufthansa Zeit, sich vielleicht mit einem Angebot bei uns zu melden, das dann endlich einmal verhandlungsfähig sein sollte", sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit.

Die meisten Passagiere sollen nach Angaben der Lufthansa-Tochter mit Umbuchungen auf die Bahn und andere Airlines ihre Ziele erreichen. Insgesamt hatte Germanwings für Donnerstag und Freitag vorsorglich knapp 340 von rund 900 geplanten Flügen abgesagt. Gewerkschaft und Lufthansa streiten im aktuellen Tarifkonflikt unter anderem über die Übergangsversorgung der Piloten vor dem Renteneintritt.

Am Donnerstag waren sämtliche große Germanwings-Standorte betroffen - das sind die Flughäfen Berlin, Köln/Bonn, Düsseldorf, Hannover, Hamburg und Stuttgart. An den Schaltern sei es aber sehr ruhig geblieben, weil die Kunden schon im Vorfeld gut informiert worden seien, hieß es. In Frankfurt und München hatte der Streik keine Auswirkungen, weil Germanwings diese Drehkreuze der Lufthansa nur selten anfliegt.

Service:

Germanwings-Call-Center: 0180 6 320 320 (0,20 \x{20AC}/Anruf aus dem Festnetz - Mobilfunk maximal 0,60 \x{20AC}/Anruf)

Flüge kostenlos stornierenIst ihr Flug gestrichen, dürfen Passagiere online oder über das Call Center kostenlos umbuchen oder stornieren, teilt Germanwings mit. Fluggäste auf innerdeutschen Verbindungen bekommen einen Gutschein für die Bahn.

Verspätet sich ein Flug oder fällt ganz aus, steht Passagieren jedoch keine Ausgleichszahlung nach EU-Recht zu. Denn ein Streik gilt als höhere Gewalt. Normalerweise bekommen Passagiere bei einem Flugausfall oder einer Verspätung von mehr als drei Stunden eine Entschädigung. Dabei sieht die EU-Fluggastrechte-Verordnung je nach Flugstrecke eine Summe von 250, 400 oder 600 Euro vor.

Allerdings muss sich die Airline bei einem Pilotenstreik um die Passagiere am Flughafen kümmern. Wenn diese dort längere Zeit auf einen Platz in einer späteren Maschine warten müssen, stehen ihnen Essen und Getränke zu. Meist erhalten sie Gutscheine, um sich am Flughafen versorgen zu können. Verschiebt sich der Flug auf einen anderen Tag, muss die Airline oder der Veranstalter die Übernachtung in einem Hotel übernehmen. Den Transport vom Flughafen zum Hotel muss die Airline ebenfalls zahlen.

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