Deutschlands Top-Restaurants holen mehr "Michelin"-Sterne

Berlin · Immer mehr Spitzenköche in Deutschland können sich mit "Michelin"-Sternen schmücken. Der "Guide Michelin" 2016 listet 290 ausgezeichnete Restaurants auf, 8 mehr als 2015. Die höchste Wertung von 3 Sternen erhielten 10 Häuser, eines weniger als im Vorjahr.

 Der Österreicher Sebastian Frank (l) vom Berliner Restaurant "Horvath" und Micha Schäfer vom Berliner Restaurant "Nobelhart und Schmutzig" freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Soeren Stache

Der Österreicher Sebastian Frank (l) vom Berliner Restaurant "Horvath" und Micha Schäfer vom Berliner Restaurant "Nobelhart und Schmutzig" freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Soeren Stache

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Neu mit einem Stern ausgezeichnet wurden 26 Restaurants, 5 davon in Berlin. "In Berlin boomt die gute Gastronomie." Neue Zwei-Sterne-Restaurants gibt es in München ("Atelier"), Frankfurt ("Lafleur"), im rheinland-pfälzischen Piesport ("schanz.restaurant.") und in Berlin ("Horváth").

Drei-Sterne-Koch Kevin Fehling, zog mit seinem Team von Lübeck-Travemünde ("La Belle Epoque") nach Hamburg um. Sein neues Restaurant "The Table" in der HafenCity kommt sofort auf drei Sterne. In der Stadt an der Trave erloschen die Sterne. "Ich habe ihn als Ausnahmetalent erlebt, der sich ständig weiter entwickelt und eine sehr kreative Küche bietet", sagte Flinkenflügel über den 38-jährigen Fehling. Er bereite beeindruckende geschmackliche Kombinationen zu, die das Essen zu einem Erlebnis machen. "Die Küche gehört aus internationaler Sicht gesehen zu den besten."

Deutschland liegt bei der Sterne-Küche in Europa hinter Frankreich auf dem zweiten Platz. Vor 50 Jahren hatten die ersten deutschen Restaurants ihren ersten Stern bekommen. Zwei Sterne gab es erstmals 1974 und drei Sterne 1980.

Mit 74 ausgezeichneten Restaurants, davon 2 mit 3 Sternen und 6 mit 2 Sternen liegt Baden-Württemberg traditionell an der Spitze der Bundesländer. Allerdings musste der Südwesten ein paar Federn lassen. In 7 Restaurants gingen Sterne verloren, 4 Häuser bekamen welche neu. Es folgen Bayern mit 49 Sternerestaurants und Nordrhein-Westfalen mit 45 Häusern. Berlin rückt seit Jahren immer weiter vor und hat im neuen "Guide Michelin" 20 gekrönte Restaurants, davon 6 mit 2 Sternen.

Sternerestaurants finden sich vor allem in Metropolen und Ferienregionen. In den neuen Bundesländern geht die Entwicklung langsam voran. So bekam "Rugard's Gourmet" in Binz auf Rügen einen Stern. Insgesamt gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 10 Sternerestaurants, in Thüringen 2, in Sachsen 5, in Brandenburg 3 und weiterhin keines in Sachsen-Anhalt. Im Westen ist nur das kleinste Bundesland Bremen sternelos.

In bundesweit 20 Restaurants erloschen Sterne. Manche wurden geschlossen, andere änderten ihr Konzept. Es gebe aber auch Fälle, in denen Köche die Michelin-Inspektoren nicht mehr von der Qualität ihrer Arbeit überzeugen konnten, sagte Flinkenflügel.

Eine besonders positive Entwicklung sieht der Tester-Chef in der Hauptstadt. Entscheidend für den Aufschwung sei das internationale Publikum. "Ich bin optimistisch, aber garantieren kann man es nicht", sagt Flinkenflügel zur Dauerhaftigkeit des Berliner Höhenflugs.

Mit einem "Bib Gourmand" ausgezeichnet wurden 471 Restaurants, 3 weniger als im Vorjahr. Seit 1997 wuchs die Zahl der "Bib Gourmand"-Erwähnungen, mit denen gut zubereitetes und preiswertes Essen gewürdigt wird, um mehr als 50 Prozent.

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