Der Streik bei Lufthansa geht weiter

Frankfurt/Main · Im längsten Streik in der Lufthansa-Geschichte zeichnet sich keine Lösung ab. Die Gewerkschaft Ufo ruft weiter zum Arbeitskampf auf.

Die Lufthansa-Flugbegleiter wollen bis Freitag die Arbeit niederlegen. Foto: Peter Kneffel

Die Lufthansa-Flugbegleiter wollen bis Freitag die Arbeit niederlegen. Foto: Peter Kneffel

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Bis zum angekündigten Ende am Freitag sollen alle Lang- und Mittelstreckenflüge bestreikt werden. Aufgerufen sind die Flugbegleiter an allen drei Crew-Standorten Frankfurt, München und Düsseldorf.

Lufthansa-Kunden können sich auf lh.com oder der kostenfreien Servicehotline 0800 850 60 70 über den Status ihres Fluges informieren.

Die Lufthansa will den Streik der Flugbegleiter gerichtlich stoppen lassen. Anträge auf einstweilige Verfügungen seien bei den Arbeitsgerichten Düsseldorf und Darmstadt eingereicht worden, erklärte ein Unternehmenssprecher. Der Streikaufruf der Gewerkschaft Ufo sei zu unspezifisch.

Wegen des hohen wirtschaftlichen Schadens werden derartige Klagen in der Regel sehr schnell entschieden. Gegen den vorhergehenden Streik der Piloten hatte Lufthansa erfolgreich beim Landesarbeitsgericht Hessen geklagt.

Tarifdschungel der LufthansaPiloten: In der laufenden Tarifrunde haben die Piloten seit April 2014 bereits 13 Mal die Arbeit niedergelegt. Im Streit um den Konzerntarifvertrag für rund 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings geht es um Gehälter oder Übergangsrenten. Die Piloten wollten zudem den Ausbau der Billigschiene Eurowings verhindern. Weil sie dieses nicht tarifliche Ziel aber allzu offen mit dem Streik verbunden haben, stoppte das Landesarbeitsgericht Hessen die letzte Streikrunde Anfang September am zweiten Tag. Derzeit laufen Gespräche zu den Übergangsrenten.

Flugbegleiter: Sie haben zuletzt 2012 gestreikt. Damals wurde der Konflikt unter Einschaltung eines Schlichters mit einem umfassenden Tarifpaket beigelegt. In der aktuellen Auseinandersetzung sind wichtige Punkte die Absicherung und Vergütung der 19 000 Flugbegleiter bei der Lufthansa-Mutter sowie die Alters- und Übergangsversorgung.

Bodenpersonal: Für die rund 33 000 Bodenbeschäftigten verhandelt Lufthansa mit Verdi. Auch hier geht es um die Entgelte und die Betriebsrenten. Anders als das fliegende Personal haben die Kräfte am Boden allerdings keinen Anspruch auf Übergangsversorgung. Von Streiks war bei Verdi bislang noch nicht die Rede. In der letzten Tarifrunde hatte das Bodenpersonal 2013 mit zwei Warnstreiks große Teile des Flugverkehrs der Airline lahmgelegt.

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