Moderne Deko und sexy Mäntel: Die Mailänder Modewoche

Mailand · Die neue Mailänder Mode schwelgt im Schmuck. Das Thema kann schnell altbacken wirken - es sei denn, man heißt Miuccia Prada. Auch bei den Entwürfen von Max Mara ist für Biederkeit kein Platz.

 Bei dem hellblauen Cocktailkleid, das Miuccia Prada in Mailand vorstellte, sorgen Farbe und Zierelemente für einen poppigen Touch. Foto: Matteo Bazzi

Bei dem hellblauen Cocktailkleid, das Miuccia Prada in Mailand vorstellte, sorgen Farbe und Zierelemente für einen poppigen Touch. Foto: Matteo Bazzi

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Ihre neue Kollektion ist elegant, reich dekoriert - und trotzdem hochmodern: Miuccia Prada hat eindrucksvoll gezeigt, warum sie eine Ausnahmestellung unter Mailands Designern innehat. Anlässlich der "Milano Moda Donna" (bis 2. März) wurden ihre Entwürfe für die Saison Herbst/Winter 2015/16 vorgeführt.

Neopren und farbiger Tweed, Plastikbroschen und Pelzborten - Prada spielt mit traditionellen und modernen Stoffen. Jedes Detail ist dabei durchdacht platziert. Trotz des intensiven Einsatzes von Farbe, Muster und Zierrat wirkt die Mode nie überladen. Ein Schlüsselement ist der bis auf den Oberarm reichende Handschuh, über dem sich ein mehrlagiger Look aufbaut.

Max Mara zeigte, wie sexy ein langer Mantel sein kann. Wenn man ihn trägt wie die Models: mit verschränkten Armen und einem Hauch von hervorblitzender nackter Haut. Auch an anderer Stelle bewies das italienische Modehaus, dass Erotik und winterlicher Komfort perfekt harmonieren. So gibt es zum Beispiel Bustierkleider aus Alpaka und unter dem Knie endende Bleistiftröcke kombiniert mit langen Strickoberteilen.

Philipp Plein schickte eine Parade glamouröser Großstadt-Kriegerinnen über den Laufsteg. In Lack, Leder und Pelz, fast ausschließlich in Schwarz und Weiß. Der Deutsche, der sein Unternehmen im schweizerischen Lugano angesiedelt hat, gehört inzwischen zu den festen Größen der Mailänder Modewoche. Für den kommenden Herbst/Winter kombiniert Plein zum Beispiel Jogginghose und BH aus Leder zum grafisch gestalteten Pelzbomber. Verpackt er oben die Frau in zottelige Felle, lässt er unten die Beine meist nackt. Hohe Schlitze und markante Aussparungen bringen Dynamik in seine Kleider.

Auch Fausto Puglisi entwirft keine Mode für "brave Mädchen". Kühn mixt er das antike Rom mit hartem Rock. Heraus kommen in Lagen gelegte Faltenminis, in derben Armeestiefeln endende Lederhosen oder giftgelbe Mäntel. Darüber lässt der Italiener dann eine Flut von Nieten, wuchtigen Schmucksteinen und massiven Ketten dekorieren.

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