Die Schränke sind voll: Kunden kaufen weniger Schuhe

Düsseldorf · Mit der Trendfarbe Schwarz will der deutsche Schuhhandel das kommende Herbst- und Wintergeschäft ankurbeln. Doch die Verbraucher kaufen immer weniger neue Schuhe. Im Schnitt stehen bereits 13 Paar im Schrank.

 Schuhkäufer zeigen Zurückhaltung: Laut des Deutschen Schuhinstituts legen sich die Verbraucher weniger Schuhe zu. Photo: Federico Gambarini Foto: Federico Gambarini

Schuhkäufer zeigen Zurückhaltung: Laut des Deutschen Schuhinstituts legen sich die Verbraucher weniger Schuhe zu. Photo: Federico Gambarini Foto: Federico Gambarini

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Deutschlands Schuhschränke sind voll: Durchschnittlich 13 Paar Schuhe besitzen die Verbraucher hierzulande. Frauen kommen auf 16, Männer auf zehn Paar. Auch angesichts von immer neuen Schuhmodellen und -trends können offenbar viele Kunden zunehmend widerstehen. Während sich jeder Verbraucher 2011 nach Angaben des Deutschen Schuhinstituts (DSI) im Schnitt noch 5,3 Paar Schuhe neu zulegte, waren es 2012 nur noch 4,7 Paar - mit eher sinkender Tendenz. Mit dem Kauf von durchschnittlich sechs Paar neuen Schuhen haben Frauen jedoch weiterhin die Nase vorn.

Viele Kundinnen zeigten sich beim Einkauf häufiger zurückhaltend, berichtete die Präsidentin des Bundesverbands des Deutschen Schuheinzelhandels, Brigitte Wischnewski, rund zwei Wochen vor der Schuhmesse GDS (12. bis 14. März) in Düsseldorf. "Früher haben manche Kundinnen gleich vier bis sechs Paar Schuhe für die neue Saison gekauft", sagte Wischnewski. Heute stünden vor dem Kauf meist aufwendige Beratungen und Vergleiche.

Neben sehr günstigen Modellen seien zunehmend auch teure Modelle gefragt. "Offenbar hat sich die Sortimentsstruktur in den Ladengeschäften zugunsten der oberen Preislagen verschoben", meinte Wischnewski. Während Männer im vergangenen Jahr durchschnittlich 77,80 Euro für ein Paar Schuhe bezahlt haben, ließen sich Frauen die neuen Treter im Schnitt 66,10 Euro kosten. Für ein Paar Kinderschuhe gaben die Verbraucher im Durchschnitt 47,40 Euro aus.

Dabei suchten sie sich ihre neuen Schuhe immer öfter in den Filialen großer Ketten aus. Mittelständische Händler mussten dagegen Einbußen hinnehmen, berichtete Wischnewski. Größte deutsche Schuhkette ist mit Abstand das Essener Familienunternehmen Deichmann. Über zweistellige Wachstumsraten konnten sich im vergangenen Jahr jedoch vor allem die Online-Händler freuen, die ihren Marktanteil auf zwölf Prozent weiter steigern konnten.

Den wichtigsten neuen Trend für Schuhe in der kommenden Herbst- und Wintersaison 2014/2015 dürften die meisten Kunden allerdings schon im Schrank stehen haben. "Schwarz ist die neue Modefarbe", kündigte die Trendexpertin des Deutschen Schuhinstituts, Claudia Schulz, an.

Besonders Modemutige wagten sich im bevorstehenden Herbst und Winter an wattierte und gesteppte Modelle oder entschieden sich für goldene Schnallen, Pailletten oder Swarovski-Steine. Für mehr Bodenhaftung sollen Profilsohlen mit klobigem Aussehen und markanten Namen sorgen: En vogue seien beispielsweise "Panzer-, Felsblock-, Sägezahn- oder Haifisch-Sohlen", so Modeexpertin Schulz.

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