Tönen, Färben und Blondieren - So kommt Veränderung ins Haar

Stuttgart · Stuttgart (dpa/tmn) - Eine neue Haarfarbe kann ein echter Hingucker sein. Doch Verbraucher haben die Qual der Wahl zwischen vielen verschiedenen Produkten. Was ist der Unterschied zwischen Intensivtönung und Dauertönung oder Pigmentierung, Colorierung und Colorshining?

Ob ein kühles Schwedenblond, ein warmes Mahagonibraun oder ein lebendiges Kupferrot: Farbe im Haar zieht die Blicke auf sich. Wer von Natur aus mit einer eher unauffälligen Mähne gesegnet ist, kann nachhelfen - mit Blondierung, Tönung oder Farbe. Doch Vorsicht: Damit man am Ende nicht mit einem Rotstich auf dem Kopf oder brüchigem Haar dasteht, gibt es Regeln zu beachten.

Lektion Nr. 1: Farbe ist nicht gleich Farbe

Zwischen Blondieren, Tönen und Färben gibt es große Unterschiede. "Beim Blondieren werden dem Haar Pigmente entzogen, beim Färben werden Pigmente ins Haar eingeschleust, und beim Tönen legen sich Pigmente um das Haar herum", erklärt Nikolaos Perdikis, Friseur für Paul Mitchell aus Stuttgart. Unterscheiden kann man die verschiedenen Produkte auch so: Werde ohne Chemie gearbeitet, handele es sich um den Begriff Tönung, sagt Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. In dem Moment, in dem Wasserstoffperoxid dazu gemischt werde, sei es eine Farbe.

Und während Farbe und Blondierung permanent seien, halte eine Tönung nur eine bestimmte Zahl von Haarwäschen, erklärt der Wiesbadener Haarstylist Alexander von Trentini. Er empfiehlt grundsätzlich Tönungen, weil man damit flexibler als mit dauerhaftem Färben sei und das Haar nicht so stark beansprucht werde.

Lektion Nr. 2: Das Haar hat eine Geschichte

Das Haar wächst im Monat etwa einen Zentimeter - die Haarspitzen eines kinnlangen Bobs sind also schon zwei Jahre alt. Vor dem Friseurbesuch sollte man sich daher überlegen: Wurden die Haare in dieser Zeit dauergewellt, blondiert oder gefärbt? Denn je nach chemischer Vorbehandlung kommen andere Färbetechniken infrage. "Wünscht sich jemand mit mittelblondem Haar ein schönes Schwedenblond, kann ich das normalerweise mit Farbe erreichen", erklärt von Trentini. "Waren die Haare bereits gefärbt, geht das aber nicht." Denn Farbe kann Farbe nicht aufhellen. Wer sich bei bereits gefärbtem Haar blond wünsche, müsse zu einer Blondierung greifen.

Probleme kann auch bekommen, wer blondiertes Haar hat und es jetzt dunkler färben will. "Trägt man nun braune Farbe auf, kann es zu einem Grünstich kommen", warnt Perdikis. Dann sei unter Umständen eine Repigmentierung nötig, bevor wieder gefärbt werden könne.

Lektion Nr. 3: Blondieren ist eine Herausforderung für das Haar

Das Aufhellen kann je nach Intensität das Haar stark beanspruchen. Mehr als fünf bis sechs Töne sollte man das Haar daher nicht aufhellen - zumindest nicht auf einmal, warnt von Trentini. Um einen sichtbaren Effekt zu haben, sollten es aber schon zwei Nuancen sein. Ratsam sei es, einen Profi zurate zu ziehen. Gerade bei dunklerem Haar riskiere man sonst einen Rotstich, wenn noch zu viele rote Pigmente im Haar zurückbleiben, warnt Perdikis. Das Haar dunkler zu färben sei einfacher.

Lektion Nr. 4: Die Haarfarbe muss zum Typ passen

Nicht jedem steht jede Haarfarbe: "Ist eine Kundin ein heller Typ mit Sommersprossen, würde ich ihr nie zu etwas dunklerem als Mittelbraun raten - eher zu einem hellen Kupferton", erklärt von Trentini. Er empfiehlt, sich nicht zu weit von seinem natürlichen Typ zu entfernen. Der Teint wirke bei zu heller Haut und zu dunkler Haarfarbe schnell fahl.

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