Du hast die Haare schön! - Tipps für eine gesunde Mähne

Frankfurt/Main · Haare sind empfindlich. Heiße Föhnluft, Haargummis und sogar das Handtuch zum Trockenrubbeln können es beschädigen. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das verhindern.

 Gut 12 bis 15 Zentimeter pro Jahr wachsen die Haare. Foto: Diagentur

Gut 12 bis 15 Zentimeter pro Jahr wachsen die Haare. Foto: Diagentur

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Wann glänzt Haar?

Entscheidend dafür ist eine gesunde Schuppenschicht. Die farblosen Schuppenzellen lassen laut Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) die direkt darunterliegenden Pigmente wie bei einer Hinterglasmalerei durchscheinen. Ist diese Schicht glatt, strahlt die Farbe klarer und lebendiger. Sind die Zellen beschädigt, wirken sie wie zerkratztes Glas, und das Haar sieht stumpf aus. Das passiert etwa, wenn die Haare falsch getrocknet werden.

Darf das Haar mit dem Handtuch trockengerubbelt werden?

Starkes Rubbeln raut die Schuppenschicht der Haare auf, erläutert Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. Dadurch wirke das Haar stumpf. Wenn dazu noch für die Haarpflege Produkte verwendet werden, die einen ungeeignet hohen alkalischen pH-Wert haben, könne durch das Rubbeln das geschwächte Haar brechen. Die Haare werden stattdessen besser in ein Handtuch eingeschlagen und sanft gedrückt.

Wie trockne ich die Haare richtig?

Zu heiße Föhnluft kann das Haar beschädigen. "Den Fön nie heißer machen als man es am Handgelenk verträgt", rät Friseurmeister Dagné. Aber vom Föhnen mit kalter Luft hält Antonio Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks nichts. "Es würde ewig dauern, bis die Haare trocken sind, und sie lassen sich nicht formen." Stattdessen empfiehlt der Friseurmeister, gezielt mit einer Düse und in Wuchsrichtung der Haare zu föhnen. Dann wird die Schuppenschicht nicht aufgeraut. Dagné rät hingegen, nur den Haaransatz zu föhnen und Längen und Spitzen an der Luft trocknen zu lassen. "Unbedingt vor dem Föhnen Hitzeschutzspray auftragen", fügt er hinzu.

Welches Shampoo passt zu welcher Haarlänge?

Die Produktpalette ist riesig. Für jede Haarfarbe, für lockiges, glattes und coloriertes Haar gibt es eigene Produkte. Der IKW rät grundsätzlich: Wer kurzes bis schulterlanges Haar hat, das nicht stärker beschädigt ist, kann Shampoos für normales Haar verwenden. Für längeres Haar, das auch anfälliger für Spliss ist, gibt es spezielle Produkte. Sie pflegen vor allem die schon alten Haarspitzen.

Welche Produkte helfen bei feinen und fettigen Haaren?

Feines Haar ist meist auch empfindlich, daher enthalten entsprechende Shampoos aktivierende und strukturverbessernde Zusätze wie Proteine oder kationische Polymere. Produkte für fettiges Haare haben einen höheren Anteil an waschaktiven Substanzen sowie Wirkstoffe. Die verzögern, dass die Haare wieder direkt fettig werden. Trockenes Haar braucht hingegen mehr rückfettende Substanzen.

Was ist bei häufigem Haarewaschen zu beachten?

Wer die Haare häufig reinigt, sollte auf Produkte mit neutralem bis schwach saurem pH-Werte achten. Manche dieser extra so ausgewiesenen Shampoos haben rückfettende Substanzen wie natürliche Öle, die verhindern, dass die Haare bei zu häufigem Waschen nicht entfetten.

Auf welche Zusätze sollte man achten?

Birgit Huber vom IKW rät für besonders schöne Haare zu Zusätzen: "Seidenproteine, Carnaubawachs oder Orchideen-Extrakte verleihen normalem, trockenem oder längerem Haar einen seidig schimmernden Glanz."

Dutt oder Zopf - wie style ich die Haare schonend?

Spangen aus Metall, Klemmen mit scharfen Kanten und Gummis mit Metallplättchen lassen das Haar brechen. Besser sind weiche Materialien, etwa Frottees zum Zusammenbinden. Kanten an Spangen könne man alternativ mit einem Klebeband umwickeln, erläutert Weinitschke. "Die Haare sollten richtig trocken sein, bevor man sie stylt." Nach dem Föhnen sind sie meist noch klamm. "Am besten wartet man daher ein bis zwei Stunden."

Kann die Ernährung die Haargesundheit beeinflussen?

Ja, sagt die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA). Zum Beispiel durch Haferflocken, Champignons, Eigelb, Sojabohnen und Leber. Sie enthalten Vitamin H, das beim Aufbau von Keratin hilft, was ein Hauptbestandteil der Haare ist. Daneben beeinflussen vor allem Vitamin B, Eisen, Kalzium und Eiweiß den Haarwuchs.

Was hilft gegen Spliss?

Weinitschke rät zu Shampoos mit Feuchtigkeit und Proteinverstärkern. "Konditioner schließt zudem die Schuppenschicht." Außerdem sollten Verbraucher bei Pflegeprodukten wie Sprühkur und Stylingschaum auf einen Hitzeschutz achten. Die DHA empfiehlt, die noch feuchten Spitzen mit ein wenig warmem Olivenöl einzureiben. Das verhindere weiteres Aufspalten der Haare. Ist das Haar erst einmal gespalten, hilft laut Dagné nur noch die Schere. Mit entsprechenden Pflegeprodukten muss man es aber gar nicht so weit kommen lassen.

Welche Stoffe im Haarspray pflegen das Haar?

Haarspray liegt oft schwer auf dem Haar. Aber die Produkte belasten es nicht, sondern pflegen es. "Inhaltsstoffe wie Seidenproteine, Borretsch-Samenöl oder Glycerin sorgen für ein angenehm weiches Haargefühl und pflegen sensibles, strapaziertes Haar", erläutert Huber. Glanz geben etwa Silikon- oder Pflanzenöle sowie Spezialpolymere. Auch Sonnenschutz für das Haar durch UV-Absorber ist möglich.

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DHA-Tipps zu Haaren

Haarverlust und HaarwachstumEs ist normal, dass rund 30 bis 100 Haare am Tag ausfallen. Das bemerkt ein Mensch kaum, denn er hat bis zu 150 000 Haare auf dem Kopf. Diese Zahl ist abhängig von Struktur und Farbe. Blonde haben laut dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) mit 140 000 Haaren im Schnitt mehr als Dunkelhaarige mit rund 100 000. Dafür sind die der Blonden in der Regel feiner.

Gut 12 bis 15 Zentimeter wächst ein Haar im Jahr, nach rund sechs bis sieben Jahren fällt es aus. Die Haare bekommen im Laufe ihres Lebens so einiges ab: Sonne, Wind, Eiseskälte, dicke Schwaden Haarspray, sonstige Pflegeprodukte und heiße Föhnluft. Sie werden gekämmt, gestylt, festgesteckt und in Gummis gepresst, im schlimmsten Fall gefärbt und gewellt.

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