"Boot 2015" - Schwimmende Yogamatten und Luxusjachten

Düsseldorf · Wind kommt bei der weltgrößten Wassersportmesse "Boot" aus dem Ventilator oder ist gleich ganz verzichtbar. Wer das Warten auf die Brise satt hat, kann nun aufs Elektrosurfboard umsteigen. Faltkajak oder Luxusjacht - Fans kommen auf ihre Kosten.

 Surfen, ohne auf Wind angewiesen zu sein: Das kann man mit diesem Elektro-Surfboard der Firma Waterwolf. Foto: Federico Gambarini

Surfen, ohne auf Wind angewiesen zu sein: Das kann man mit diesem Elektro-Surfboard der Firma Waterwolf. Foto: Federico Gambarini

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Wackel-Yoga auf dem Board oder Entspannen auf dem Balkon der Megajacht: Bei der weltgrößten Wassersportmesse "Boot" in Düsseldorf (17. bis 25. Januar) geht es um Trends rund um das feuchte Vergnügen. 1700 Aussteller zeigen ihre Neuheiten zum Milliardenmarkt Wassersport. In 17 Messehallen werden 1700 Boote und Jachten präsentiert. Gerechnet wird mit rund 250 000 Besuchern.

Wer seine Yogastunde künftig auf das Wasser verlegen will, kann sein Board im Rucksack mit an den Strand nehmen. Die schwimmende Übungsmatte ist mit einem Preis von knapp 1000 Euro jedoch nicht gerade billig.

Ebenfalls tief in die Tasche greifen müssen Liebhaber eines neuen Elektro-Surfboards, das nach Angaben von Erfinder Markus Schilchen Geschwindigkeiten von bis zu 30 Stundenkilometern erreichen kann. Das Surftempo lässt sich via Gasgriff stufenlos einstellen - auch an eine Notbremse wurde gedacht. Da müsse niemand mehr lange auf Wind oder die perfekte Welle warten, verspricht der Erfinder.

Ganz im Trend sind Leichtboote, ob als Faltkajak für die Handtasche oder als 30-Kilo-Segelboot für das Autodach. Bis zu zwei Erwachsene plus Kind und Gepäck sollen in einem von der japanischen Falttechnik Origami inspirierten Boot Platz finden, das bis zu 20 000 Mal aufgebaut und wieder zusammengefaltet werden kann.

Luxus-Liebhaber können dagegen ein US-amerikanisches Rennboot zum Preis von 1,5 Millionen Euro bestaunen. Das mit 3300 PS ausgestattete 15-Meter-Boot soll Geschwindigkeiten von bis zu 225 Stundenkilometer erreichen.

Deutlich geruhsamer dürfte es auf einer knapp 27 Meter langen Luxusjacht zugehen, die eine britische Werft auf der Messe für knapp sieben Millionen Euro anbietet. Während eine Crewkabine für das Personal zur Standardausstattung gehört, gilt der eigene Balkon als Extra.

Eher sparsame Bootskäufer weist der Geschäftsführer des Bundesverbands Wassersportwirtschaft (BVWW), Jürgen Tracht, dagegen auf die in den vergangenen Jahren deutlich gesunkenen Gebrauchtbootpreise hin, die vor allem Neueinsteiger anlocken sollen.

Im Second-Hand-Markt kämen derzeit aber auch Liebhaber von Megajachten auf ihre Kosten, berichtete der Experte. Viele "kaum gefahrene" und oft als reine Repräsentationsobjekte genutzte Luxusjachten warteten oft schon seit der Finanzkrise vor einigen Jahren auf einen neuen Besitzer.

Obwohl die Gebrauchtjachten mittlerweile oft zu Schnäppchenpreisen von etwa 50 Prozent des Anschaffungswertes zu haben seien, müssten Interessenten immer noch tief in die Tasche greifen, berichtete Tracht. Bei Megajachten müsse man mit Neupreisen von bis zu zwei Millionen Euro pro laufendem Meter rechnen. Auch ein preisreduziertes "Gebraucht-Schnäppchen" reißt da schnell ein tiefes Loch in die Kasse.

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