Schlechtes Sommerwetter: Regen lässt die Früchte platzen

Neustadt/Weinstraße · Außergewöhnlich viel Regen trübte den August - das spüren auch die Hobbygärtner. Die Früchte faulen dahin und taugen oft nicht einmal für Marmelade.

Das anhaltend schlechte Sommerwetter mit viel Regen wirkt sich auf die Obsternte im Garten aus: Die Früchte platzen und faulen. Von Pilzkrankheiten seien alle Pflanzen betroffen, die Früchte tragen, vom Apfel über den Zwetschgenbaum bis zur Herbst-Himbeere, erläutert Werner Ollig, Leiter der Gartenakademie Rheinland-Pfalz in Neustadt an der Weinstraße.

Weil es vergleichsweise spät im Sommer sehr viel geregnet habe, nehmen die Früchte derzeit unverhältnismäßig viel Wasser auf. "Sie dehnen sich, dann reißt die Haut auf, und es tritt Saft aus, das lockt die Wespen an", sagt Ollig. Die Insekten schleckten den Saft auf und sorgten dafür, dass die Risse größer würden. Dadurch gelangten Pilze in das Innere. "Fruchtfäule ist immer ein Thema, wenn es zur Erntezeit feucht ist."

Wenn die Fäule einmal einsetzt, bleibt dem Gärtner kaum eine Chance: "Die Tomaten hatten innerhalb von zwei Tagen Braunfäule, wir mussten fast alles wegwerfen", berichtet Klaus Köhler vom Kleingartenverein Flora Moguntia in Mainz. In diesem Fall könne man mit den Früchten nichts mehr anfangen. Bei Wurmbefall, etwa bei Äpfeln, gebe es noch Verwendung: Zum Beispiel könne man Mus, Gelee oder Saft kochen. "Man kann noch Marmelade kochen, wenn man nicht so penibel ist", sagt Köhler. "Man muss halt den Wurm rausschneiden."

Weil private Gärtner weniger oder keine Fungizide einsetzen, ist ihr Obst laut Ollig stärker von Fruchtfäule betroffen. Unabhängig davon seien die Früchte in diesem Jahr recht groß und von schöner Farbe, die Äpfel hätten beispielsweise rote Backen. Gemessen am Wetter sei der Ertrag überdurchschnittlich gut.

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