Immobilienmesse im Telekom Dome Debatte über mehr bezahlbaren Wohnraum

BRÜSER BERG · Mehr als 3000 Besucher bei der dritten Bonner Immobilienmesse im Telekom Dome. Der GA-Messe-Talk war einer der Höhepunkte.

Beratung: Peter Tybislawski von Postbank Immobilien erläutert einem Interessenten das Projekt Wohnpark am Hardtberg.

Beratung: Peter Tybislawski von Postbank Immobilien erläutert einem Interessenten das Projekt Wohnpark am Hardtberg.

Foto: Axel Vogel

Gibt es Chancen, den knappen Bonner Wohnungsmarkt in absehbarer Zeit mit bezahlbaren Immobilien zu versorgen? "Ja" sagte Jens Bräutigam, Geschäftsführer der Wohnbau GmbH, am Samstag beim ersten GA-Messe-Talk anlässlich der dritten Bonner Immobilienmesse im Telekom Dome auf dem Hardtberg. Thema der von GA-Redakteur Holger Willcke moderierten Veranstaltung war: "Bezahlbarer Wohnraum in Bonn und der Region! Was ist zu tun?"

Konkret könne seine Wohnungsbaugesellschaft rund 500 Wohnungen mit eigenen Mitteln auf eigenen Grundstücken in Bonn realisieren, führte er aus. Darunter auch öffentlich geförderte Quartiere.

Was der Wohnbau-Chef allerdings verlangt: Um zu verhindern, dass Projekte bereits im Vorfeld in die Mühlen von Eingaben und Bürgerprotesten geraten, will Bräutigam mit Planungspolitikern sprechen, "was bei welchem Projekt machbar ist, und was nicht". Schließlich mache die Verwaltung das, "was die Politik will".

Dieses Angebot aufzugreifen, versprach CDU-Stadtverordneter Reinhard Limbach. Limbach, der neben Mirco Theiner, Geschäftsführer des Mieterbundes, und Detlef Eckert, Prokurist der Vebowag, mitdiskutierte, sagte klipp und klar: "Ich werde meinen Kollegen vom Planungsausschuss vorschlagen, Herrn Bräutigam einzuladen." Marcel Schmitt, Stadtverordneter des Bürger Bunds Bonn, wollte von Bräutigam wissen: "Warum haben Sie das nicht bisher schon so gemacht?"

3. Bonner Immobilienmesse
21 Bilder

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Der Messetalk war einer der Höhepunkte auf der Immobilienmesse, die mit einem breit gefächerten Angebot von Immobilienangeboten bis zu Fachvorträgen aufwartete. Über Zuspruch konnten sich die Veranstalter, General-Anzeiger und das Internet-Anzeigenportal Kalaydo, bei der dritten Auflage nicht beklagen. Wie schon im Vorjahr wurden mehr als 3000 Besucher gezählt.

Was Aussteller wie Achim Carl, Chef von Delta Immobilien, der zum ersten Mal dabei war, vor allem positiv auffiel: "Das ist eine sehr gute Veranstaltung, weil 90 Prozent der Besucher gezielt hierhin kommen." Wie der Projektentwickler feststellte, traf auch das von ihm besetzte Thema "Behindertengerechtes Wohnen" einen Nerv.

Die Prospekte zu den von ihm vermarkteten Eigentumswohnungen in Bad Godesberg, die behinderte Interessenten nach ihren Bedürfnissen gestalten können, fanden reißenden Absatz.

In der Tat fühlten sich viele Besucher gut aufgehoben bei den 30 Ausstellern. Etwa Rosemary Bates und ihr Mann Finlay. Nachdem das Ehepaar 26 Jahre lang in ihrer Endenicher Wohnung zur Miete gewohnt hat, können sich beide jetzt eine Eigentumswohnung leisten.

Mit der Suche hatte Rosemary Bates bereits im Internet begonnen. "Da war aber viel Schrott auf den Portalen", so berichtete sie. Deshalb erhoffe sich das Ehepaar auf der Messe Impulse, und zwar mit Blick "auf einen Neubau". Impulse und Informationen bekam so mancher Zuhörer auch auf einem der gut besuchten Fachbeiträge.

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