Gelenkschmerzen: Diese Sportarten eignen sich

Köln · Die Gelenke schmerzen und jeder Schritt tut weh. Sport kann manchmal auch mit Qualen verbunden sein. Doch insbesondere bei Gelenkproblemen gibt es Sportarten, die unterstützend wirken können.

 Nordic Walking macht fit und schont die Gelenke. Foto: Lukas Schulze

Nordic Walking macht fit und schont die Gelenke. Foto: Lukas Schulze

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Für Menschen mit Gelenkschmerzen ist besonders Bewegung im Wasser geeignet. Beim Schwimmen oder Aqua-Jogging etwa, weiß Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln, trägt das Wasser den Körper und entlastet somit die Gelenke. Es herrschen also optimale Bedingungen. Allerdings sollte bei Kniebeschwerden der Brustbeinschlag vermieden und bevorzugt der Kraulbeinschlag genutzt werden. Denn die Grätschbewegung der Beine beim Brustschwimmen erzeugt schmerzhaften Druck auf den Kniegelenken.

Doch auch auf dem Festland ist schmerzfreies Sporttreiben möglich. Ähnlich wie beim Schwimmen wird beim Radfahren 60 bis 70 Prozent des Körpergewichts vom Sportgerät übernommen. So lastet nur ein geringer Druck auf Knien und Hüfte. Und Prof. Froböse hat noch einen weiteren Tipp: "Nordic Walking ist mit seinem aktiven Stockeinsatz, der die Druckbelastungen auf Knie- und Hüftgelenke reduziert, ideal bei Gelenkproblemen." Ein besonderes Plus dieser Sportart: Es werden 90 Prozent der Muskeln beansprucht und der Stoffwechsel angeregt.

Selbst Schneeliebhaber müssen bei Beschwerden nicht auf ihren Winterurlaub verzichten. "Langlaufen ist eine der gesündesten Ausdauerformen. Die Druck- und Stoßbelastungen sind deutlich geringer im Vergleich zum Laufen", so der Gesundheitsexperte. Bei Hand- oder Fingergelenksproblemen ist Langlauf allerdings nicht optimal, da der Stockeinsatz sehr intensiv ist. Um die Gelenke geschmeidig zu halten, bieten sich Gymnastik oder Qi Gong an. Denn diese Sportarten vereinen Anspannung und Entspannung des ganzen Körpers und können so lästigen Gelenkschmerzen entgegenwirken.

Sport ist bei Beschwerden somit nicht nur möglich, sondern förderlich. "Der Knorpel schützt die Gelenke und versorgt diese mit Gelenkflüssigkeit. Dafür ist Bewegung notwendig, denn ohne die Bewegungsreize verringert sich die Knorpelschicht", erklärt Froböse. Wer aktiv ist, sorgt also für eine bessere Ernährung der Gelenke und erhöht Dicke, Umfang und Elastizität der Knorpelschicht. So haben Gelenkschmerzen kaum eine Chance.

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