Kochbuch von Konrad Beikircher Die original rheinische Alpenküche

Konrad Beikircher vereint zwei Kulturen: Er ist gebürtiger Südtiroler, aber gewählter Rheinländer. Auch kulinarisch kommt da einiges zusammen, und das haben er und seine Frau Anne zu interessanten Rezepten kombiniert. Ihre Ideen präsentieren sie in ihrem fünften gemeinsamen Kochbuch: "Die original rheinische Alpenküche".

 Kochen, Kunst, Kabarett: Bei Anne und Konrad Beikircher treffen die schönsten Disziplinen des Lebens zusammen.

Kochen, Kunst, Kabarett: Bei Anne und Konrad Beikircher treffen die schönsten Disziplinen des Lebens zusammen.

Foto: Hübner-Stauf

Im Dezember stellt das Paar das neue Buch auch vor. Anne Beikircher, die bei "Eat-Art"-Koch Daniel Spoerri gelernt hat, hatte die Idee zu diesem Crossover-Kochbuch und lieferte die Rezepte. Das Buch ist klassisch strukturiert, arbeitet sich auf 144 Seiten von Suppe, Salat und Carpaccio über Schlutzkrapfen, Blinis und Kohlstrudel und Fleischgerichte von Rind, Kalb, Ente und Gans sowie Muschel- und Fischgerichten bis zu Kuchen und Desserts vor.

Gerichte mit Schweinefleisch findet man kaum, denn das essen sie selber selten. "Man kocht ja doch so, dass man sich selber mitnimmt", sagt Konrad Beikircher. Und das drücke sich in dem Kochbuch auch aus. Stattdessen sind einige seiner Leibspeisen aufgeführt: Kalbsnierchen und und bei niedriger Temperatur gegartes Fleisch

Die Künstlerin erstellte und formulierte die Rezepte, der Kabarettist und Musikliebhaber diente als Testesser und steuerte Gedichte und Anekdoten bei. Diese seien teils wahre Geschichten, teils amüsant erfunden. Das Ganze ist reich und professionell mit Fotos von Klaus Arras bebildert.

Wie, außer durch die Herkunft der Autoren, kommen die unterschiedlichen Kochtraditionen zusammen? Das Rheinland und das Alpenland liegen ja nicht gerade nebeneinander. Aber beim Essen gibt es laut Beikircher trotzdem Gemeinsamkeiten: "Beides sind Armeleuteküchen." Die Alpengerichte seien traditionell gewürzreicher, weshalb diese Rezepte oft einen mediterranen Einschlag haben.

"Wir haben ein Jahr daran gearbeitet", sagt Konrad Beikircher. Man wollte nicht nur traditionelle Gerichte darstellen, sondern sie raffiniert variieren: Die Tirteln, ein Tiroler Traditionsgericht, sind nicht tellergroß, mit Frischkäse und Spinat statt mit Sauerkraut gefüllt und insgesamt etwas leichter als das Original. Und bei der rheinischen Ääzezupp werden den Erbsen auch mal Minze und Tiroler Speck zugefügt - oder gleich Kokosmilch und Garnelen.

"Ich koche gerne und mit Leidenschaft", sagt Beikircher. Seine Frau sei aber der wahre Profi: "Sie kann sich vorstellen, wie es schmeckt, wenn man Dinge zum Essen dazu gibt." Für Anne Beikircher ist das nicht einfach ein Handwerk: "Kochen ist für mich eine Kunst."

Das Buch beschreibt Konrad Beikircher als "augenzwinkernde, unkonventionelle Symbiose von Mittelmeer, Alpen und Rheinland, gewürzt mit Geschichten und Anmerkungen eines mediterran-rheinischen Kabarettisten". Es soll nicht das letzte sein: Anne Beikircher hat noch jede Menge Ideen.

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