Fast-Food-Riese zeigt seine Produktion Mehr als 13 Zutaten: Das steckt alles in McDonald's-Fritten

Bonn · Frische Kartoffeln, die nur frittiert und anschließend gesalzen werden - bei McDonald's braucht es leider etliche Zutaten mehr, um die beliebten Pommes herzustellen. Einige Zusatzstoffe sind dabei nicht wirklich gesundheitsfördernd.

Die schmalen, knackigen Pommes Frites gehören für echte Fast-Food-Fans einfach zu jedem McDonald's-Besuch dazu. Und gesundheitlich dürften die Fritten ja auch eher unbedenklich sein, meinen die meisten. Denn für knackige Pommes Frites braucht man normalerweise lediglich frische, in Stifte geschnittene Kartoffeln, Öl zum Frittieren und Salz zum Würzen - und fertig!

Für den Fast-Food-Riesen McDonald's scheint dieses einfache Rezept offenbar zu einfach zu sein. Denn dessen Pommes bringen es auf sage und schreibe 13 Zutaten. In einem am Dienstag veröffentlichen Image-Video von McDonald's wird die Herstellung der beliebten Fritten gezeigt. Eines ist dabei schon mal beruhigend: Es werden tatsächlich echte Kartoffeln verwendet. Mehr noch: Die Erdäpfel sollen nicht gentechnisch verändert sein. Wer nun allerdings glaubt, dass man bei der Fast-Food-Kette mit Frittieren und Salzen auskommt, liegt leider falsch.

Zwar geben die Fast-Food-Köche von McDonald's tatsächlich auch Salz zum Würzen hinzu, zur Herstellung der Pommes werden aber auch eine Reihe von weiteren Zusatzstoffen verwendet. Eines davon ist Tertiär-Butylhydrochinon, kurz: TBHQ, ein Lebensmittelzusatzstoff, der als künstlich hergestelltes Antioxidationsmittel für verschiedene Fette verwendet wird. Für den Menschen gilt TBHQ als gesundheitlich unbedenklich - vom Verzehr in hohen Dosen wird jedoch abgeraten. Bei den McDonald's-Pommes kommt übrigens Sojabohnenöl und hydriertes Sojabohnenöl zum Einsatz. Letzteres wird in den USA auch verstärkt zur Herstellung von Biodiesel verwendet.

Viele kennen Silikon nur aus der Schönheits-Branche. Doch ein Silikon mit dem Namen Polydimethylsiloxan (PDMS) steckt auch in den Pommes von McDonald's - und das aus Sicherheitsgründen, wie es in dem Image-Video heißt. Denn der Stoff beugt dem Schäumen von kochendem Öl vor. Hoffentlich übertreiben es die Fast-Food-Köche nicht mit dem Stoff, der übrigens auch für Arzneimittel und zur Gleitbeschichtung bei Kondomen verwendet wird. Denn auch dieser Zusatzstoff gilt nur in geringen Mengen als unbedenklich.

Auf der Zutatenliste steht auch Dinatriumhydrogenphosphat (E450a), ein Natrium-Salz der Phosphorsäure. In der Lebensmitteltechnik wird Dinatriumhydrogenphosphat als Komplexbilder, Säureregulator und Schmelzsalz eingesetzt. Bei der Herstellung der Fast-Food-Fritten kommt das Salz zum Einsatz, damit die Pommes nicht grau werden. Phosphor steht allerdings im Verdacht, Hyperaktivität, allergische Reaktionen und Osteoporose auszulösen. Für den goldgelben Farbton sorgt derweil ein anderer Stoff: der natürliche Zucker Dextrose, der neben Zitronensäure und Maiskeimöl ebenfalls verarbeitet wird.

Jetzt müssen Veganer ganz tapfer sein: In den Pommes von McDonald's steckt auch natürliches Rindfleischaroma, das aus hydrolysiertem Weizen und hydrolysierter Milch hergestellt wird. Rindfleischaroma in Pommes? Diese Zutat geht auf eine frühere Zutat zurück. Denn einst wurden die Pommes in Rindertalg statt in Pflanzenöl frittiert. Und da man den Geschmack gerne beibehalten wollte, kam das Rindfleischaroma ins Spiel.

Wer bei so vielen Zusatzstoffen in Pommes lieber auf Nummer Sicher gehen will, sollte die Fritten besser zuhause selbst machen. Und dafür reichen eben auch drei Zutaten vollkommen aus: Kartoffeln, Öl und Salz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Mein Wein
Der Ausdruck von Heimat
Mein Wein: Chardonnay aus RheinhessenDer Ausdruck von Heimat
Dreierlei zum Zweierlei
Mein Gericht: Oliver Röder Dreierlei zum Zweierlei
Zum Thema
Aus dem Ressort