Fleisch und Geflügel zubereiten: Auf Küchenhygiene achten

Bonn · Wer seine Gäste mit einem leckeren Mahl überraschen will, gerät vor lauter komplizierten Rezeptanweisungen schnell in Stress. Trotz Hektik in der Küche darf eines nicht zu kurz kommen: die richtige Hygiene. Sie schützt vor Keimen im Essen.

 Auf Schneidebrettern, auf denen Geflügelfleisch geschnitten wurde, sollten keine anderen Lebensmittel verarbeitet werden. Foto: Kai Remmers

Auf Schneidebrettern, auf denen Geflügelfleisch geschnitten wurde, sollten keine anderen Lebensmittel verarbeitet werden. Foto: Kai Remmers

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Zum Schutz vor Keimen und Bakterien auf rohem Fleisch und Geflügel müssen Verbraucher einige Regeln zur Küchenhygiene einhalten. Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn erklärt die wichtigsten Verhaltensweisen im Umgang mit sensiblen Lebensmitteln:

Lagerung: Nach dem Kauf ist es wichtig, Fleisch- oder Geflügelprodukte auf dem Weg nach Hause kalt zu halten. "Kühltasche mitnehmen", rät Restemeyer. Zu Hause kommt es dann darauf an, die Kühlempfehlung auf der Verpackung einzuhalten. Für Hackfleisch liegt die zum Beispiel bei zwei Grad Celsius. Gut sei, wenn der Kühlschrank ein Null-Grad-Fach für diese Produkte hat, so Restemeyer. Wenn nicht, liegen sie auf der untersten Glasplatte gleich über dem Gemüsefach, "weil es das kälteste Fach im Kühlschrank ist".

Haltbarkeit: Im Unterschied zu anderen Lebensmitteln werden rohes Fleisch und Geflügel nicht mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet, sondern mit einem Verbrauchsdatum: Bis zu diesem Datum muss das Fleisch verarbeitet worden sein, danach darf es nicht mehr benutzt werden, erklärt Restemeyer. Kommt das Stück Hähnchen direkt vom Laden ins Tiefkühlfach, gilt das Verbrauchsdatum aber nicht: Wie lange das eingefrorene Fleisch dann haltbar ist, hängt unter anderem von der Lagertemperatur und von der Fleischart ab, schreibt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Zubereitung: Zum Schneiden von rohem Fleisch oder Geflügel benutzen Verbraucher andere Bretter und Messer als etwa zur Zubereitung des Salats oder von gegarten Lebensmitteln, sagt Restemeyer. Grundsätzlich sollten die Bretter eine glatte Oberfläche haben: Sind sie alt und von Einschnitten schon ganz zerfurcht, müssen neue her. Denn in den Rillen können sich die Keime besser ansiedeln. Nach dem Benutzen der Bretter und Messer sollten diese gründlich gereinigt werden. Beim Braten des Fleischs müssen Verbraucher dann darauf achten, dass es auch im Innern warm genug geworden ist: Das bedeutet mindestens 70 Grad für mindestens zwei Minuten. Im Zweifel misst man das mit einem Fleischthermometer nach. Bei Geflügel erkennen Verbraucher auch, dass es gar ist, indem sie es durchschneiden: Es muss dann durchgehend weiß aussehen.

Reinigung: Am besten spülen Verbraucher die benutzten Materialien möglichst heiß ab. Kunststoffbretter haben gegenüber Holzbrettern den Vorteil, dass sie auch in die Spülmaschine können: Restemeyer empfiehlt ein Spülprogramm mit mehr als 60 Grad Celsius. Wer keine Spülmaschine hat, sollte Brett und Messer am besten erst einmal mit heißem Wasser abwaschen, bevor Schwämme, Lappen und Bürsten zum Einsatz kommen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät außerdem dazu, Tücher, Schwämme und Bürsten umso häufiger zu reinigen oder auszutauschen, je öfter in der Küche rohe Lebensmittel verarbeitet werden. Spüllappen und Geschirrtücher müssen mindestens einmal pro Woche gewaschen werden, Bürsten aus Kunststoff können auch in die Spülmaschine.

Wichtig ist natürlich auch, sich selbst möglichst oft und gründlich die Hände zu waschen. Sonst bestehe die Gefahr, mögliche Keime zu verbreiten, sagt Restemeyer.

Reste verwerten: Was von der Mahlzeit übrigbleibt, sollte möglichst schnell abkühlen. Bei besonders großen Mengen rät Restemeyer dazu, sie auf mehrere flache Schalen zu verteilen, damit sie schneller kalt werden. Dann kommen sie gut verpackt in den Kühlschrank und müssen innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden.

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