Trendforscher warnt vor ständigem Onlinesein

Frankfurt/Main · Ständiges Onlinesein mit dem Smartphone ist nach Ansicht des Trend- und Zukunftsforschers Matthias Horx (59) schädlich. Mehr und mehr Menschen zögen aber Bilanz und hinterfragten die Heilsbotschaft des Digitalen.

 Horx: "Man wird dann als ungebildet und charakterschwach gelten, wenn man auf sein Smartphone starrt." Foto: Roland Holschneider / Archiv

Horx: "Man wird dann als ungebildet und charakterschwach gelten, wenn man auf sein Smartphone starrt." Foto: Roland Holschneider / Archiv

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"Wir realisieren allmählich, dass wir in einer Kultur der Störung leben, in der wir zunehmend abgelenkt, unkonzentriert, fahrig und nervös, ja geradezu asozial werden", sagte der Leiter des Zukunftsinstituts in Frankfurt am Main.

In wenigen Jahren werde die Sucht nach elektronischen Medien allerdings so sanktioniert werden wie heute das Rauchen, meint Horx. "Man wird dann als ungebildet und charakterschwach gelten, wenn man auf sein Smartphone starrt. Und an vielen Orten wird die Nutzung elektronischer Geräte verboten sein." Momentan überschlage sich die digitale Welle förmlich. "Das haben wir Zukunftsforscher schon vor Jahren erkannt."

"Führt das Internet wirklich zu mehr Wissen, besserer Information, guter Kommunikation und höherer Produktivität? Sind Beurteilungen von Hotels und Produkten im Netz glaubwürdig?", merkt Horx kritisch an. In den USA gebe es bereits den entgegengesetzten Trend der "technologischen Schüchternheit".

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