Hilfe zur Selbsthilfe Papierkorb, USB-Stick und SSD: Datenrettung für jedermann

BERLIN/HANNOVER · Daten sind schneller gelöscht, als dem Nutzer lieb sein kann. Manchmal gibt es aber ein Zurück: Wer etwa eine Speicherkarte formatiert hat, ohne vorher seine Bilder zu sichern, sollte erst einmal jeden Schreibzugriff auf die Karte vermeiden, rät die Zeitschrift "c't" (Ausgabe 7/15).

Denn dabei könnten Speicherzellen überschrieben werden, in denen noch wiederherstellbare Daten lagern. Dann kann man die kostenlose Software Recuva Free nutzen, um eine "Tiefensuche" zu starten.

Alle Dateien, die dabei gefunden und von dem Programm als "exzellent" eingestuft werden, können den Angaben zufolge in aller Regel problemlos wiederhergestellt werden. Bei den Suchergebnissen sollte man sich nicht wundern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden auch Dateien gefunden, die schon vor der versehentlichen Formatierung gelöscht worden waren. Erfolgreich kann die Wiederherstellung den Experten zufolge aber nur nach einer Schnellformatierung sein. Bei einer vollständigen Formatierung seien alle Daten verloren.

Für den Fall, dass Daten versehentlich im Papierkorb gelandet sind und dieser geleert wurde, gilt es, den Rechner sofort "hart" auszuschalten, also direkt vom Stromnetz zu trennen. Denn auch hier ist die Gefahr zu groß, dass die bei Leerung des Papierkorbs freigegebenen Datenblöcke überschrieben werden. Anschließend muss die Festplatte mit Hilfe eines USB-Adapter oder -Gehäuses an einen anderen Rechner angeschlossen werden.

Dabei wird wegen des rabiaten Ausschaltens des Rechners eine Überprüfung und Reparatur wegen möglicher Fehlerhaftigkeit des Datenträgers angeboten. Das sollte man unbedingt ablehnen, weil auch dabei Schreibvorgänge stattfinden würden. Danach kann man wieder Recuva nutzen, allerdings ohne die Option "Tiefensuche", weil die Festplatte nicht formatiert wurde.

Und wer beim Anschließen eines USB-Sticks oder einer externen SSD-Festplatte eine Aufforderung zum Formatieren bekommt, sollte dies keinesfalls tun, warnen die Experten. Denn unter Umständen ist nur das Inhaltsverzeichnis des Datenträgers verkorkst, und die Daten lassen sich mit Software wie TestDisk oder PhotoRec retten.

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