Chinas Wettbewerbshüter ermitteln gegen Microsoft

Peking · Chinesische Behörden haben ein Wettbewerbsverfahren gegen Microsoft eingeleitet. Das US-Unternehmen habe nicht in ausreichendem Maße Informationen über seine Betriebssysteme und das Büroprogramm-Paket Office bereitgestellt, teilte Chinas Behörde für Industrie und Handel am Dienstag mit.

 Chinesische Behörden haben ein Wettbewerbsverfahren gegen Microsoft eingeleitet. Foto: Mauritz Antin/Archiv

Chinesische Behörden haben ein Wettbewerbsverfahren gegen Microsoft eingeleitet. Foto: Mauritz Antin/Archiv

Foto: DPA

Am Vortag hatten Behördenvertreter überraschend Microsoft-Filialen in vier Städten in China besucht. Dabei hätten sie Dokumente, E-Mails und weitere Daten von Microsoft-Computern und -Servern sichergestellt, hieß es in der Mitteilung. Im Mai hatte China überraschend den Einsatz des Betriebssystems Windows 8 auf Behördencomputern verboten.

Details zu der Untersuchung gab es zunächst nicht. China ist einer der Märkte, in denen besonders oft illegal kopierte Windows-Software verkauft und eingesetzt wird. Das schmälert Microsofts Geschäft in dem Riesen-Land. Das Thema Software-Piraterie sorgte bereits gelegentlich für Spannungen. Die Ermittlungen kommen unpassend für Microsoft: Derzeit bringt der Konzern erstmals die Spielekonsole Xbox One in China auf den Markt, nachdem ein jahrelanges Verbot fiel.

Von Microsoft gab es vorerst nur die Erklärung vom Vortag, man wolle alle Besorgnisse der Behörden ausräumen und sei stets bemüht, sichere und verlässliche Produkte zu entwickeln. Microsoft betreibt auch Forschungszentren in China.

In der Vergangenheit hatten chinesische Behörden unter anderem Apple ins Visier genommen und dem iPhone-Konzern mangelhafte Garantieleistungen vorgeworfen. Apple lenkte ein. Auch andere Unternehmen zeigen sich angesichts der Bedeutung des chinesischen Marktes oft nachgiebig.

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