Blogger Lobo: "Das deutsche Jammern kann auch konstruktiv sein"

Frankfurt · Quengeln, Maulen, Kritisieren - die Deutschen sind nach Ansicht des Bloggers und Internet-Erklärers Sascha Lobo Meister des Lamentierens.

"Deutschland ist ein Jammerland", sagte Lobo am Montagabend in Frankfurt bei einer Podiumsdiskussion der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zum Thema "20 Jahre Online-Journalismus in Deutschland".

Allerdings könne der Hang zur lauten Klage auch konstruktiv wirken: "Wenn gezielt gejammert wird, dann erhält man die Bereitschaft für neue Konzepte", sagte der 39-Jährige vor rund 300 Zuhörern in der Frankfurter Oper. Erst dann biete sich die Chance, etwas besser zu machen, und wahrzunehmen, in welche Richtung sich etwas verändern müsse.

Dies gelte auch für die Medienbranche, in der in vielen Fällen über Kahlschläge, mangelnde Perspektiven und verändertes Leseverhalten geklagt werde. "Aber eine Beschwerde kann auch Nutzer und Zeitung aneinanderbinden", sagte Lobo in seinem Plädoyer für eine stärkere emotionale Bindung von Lesern und Medien.

Sei diese Bindung intensiv, so sei ein Nutzer auch bereit, mehr Geld für ein Produkt wie eine Zeitung oder eine Online-Publikation auszugeben, zeigte sich Lobo überzeugt.

In den vergangenen Tagen hatten die angekündigten Einschnitte vor allem bei der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" als auch beim "Darmstädter Echo" für Unruhe in der Branche gesorgt.

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