Weniger Ausbildungsverträge und viele offene Lehrstellen

Berlin · Weniger Jugendliche finden einen Ausbildungsplatz. Gleichzeitig gab es 2013 laut Statistik so viele offene Stellen wie nie. Bildungsministerin Johanna Wanka hat das Problem erkannt.

 33 500 Lehrstellen konnten im vergangenen Jahr nicht besetzt werden. Foto: Daniel Bockwoldt

33 500 Lehrstellen konnten im vergangenen Jahr nicht besetzt werden. Foto: Daniel Bockwoldt

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Die Zahl der Ausbildungsverträge ist im vergangenen Jahr gesunken, gleichzeitig blieben so viele Stellen wie nie unbesetzt. Das geht aus dem Berufsbildungsbericht 2014 hervor, über den das Bundeskabinett am Dienstag (8. April) in Berlin beriet.

Demnach unterschrieben junge Leute im Vorjahr 530 700 neue Ausbildungsverträge, etwa 20 500 weniger als noch 2012. Andererseits konnten 33 500 Stellen nicht besetzt werden - laut Bildungsministerium ein neuer Höchststand. Die Zahl der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz fanden, stieg um 5400 auf 21 000.

"Das betriebliche Angebot und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen, wird eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre sein", sagte Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU). Die Unternehmen müssten angesichts der alternden Gesellschaft ihren Einsatz für Fachkräfte verstärken und auch denjenigen jungen Menschen eine Chance geben, denen der Einstieg schwer falle.

Erstmals gab es mehr Jugendliche, die ein Studium anfingen, als Jugendliche, die eine Ausbildung begannen. Das liegt dem Berufsbildungsbericht zufolge einerseits an den doppelten Abiturjahrgängen. Andererseits spiegele sich ein Trend zur Höherqualifizierung wider. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland sei die Berufsausbildung jedoch unverzichtbar, da gerade Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung in Zukunft fehlten.

Die Zahlen waren bereits im Dezember vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn veröffentlicht worden.

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