Vor der Hochschulreife: Frühere Berufswahl bei Schülern

Hannover · Schüler schieben die Berufsorientierung vor dem Abitur und anderen Arten der Hochschulreife seltener auf die lange Bank als früher. Das hat eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung ergeben.

 Spätestens bis zum elften Schuljahr hatte mehr als jeder Zweite, der 2012 seine Studienberechtigung erwarb, mit der Informationsbeschaffung begonnen. 2008 waren es noch 45 Prozent. Foto: Jens Kalaene

Spätestens bis zum elften Schuljahr hatte mehr als jeder Zweite, der 2012 seine Studienberechtigung erwarb, mit der Informationsbeschaffung begonnen. 2008 waren es noch 45 Prozent. Foto: Jens Kalaene

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Spätestens bei Beginn der gymnasialen Oberstufe hatte mehr als jeder Zweite (57 Prozent), der im Schuljahr 2011/2012 seine Studienberechtigung erwarb, mit der Informationsbeschaffung begonnen. Zum Vergleich: Beim Jahrgang 2010 waren es 52 Prozent, 2008 noch weniger (45 Prozent).

Trotz dieses Trends sagt immer noch jeder Fünfte (23 Prozent), dass er sich ein halbes Jahr vor Schulende schlecht informiert fühlt. Die Studie beruht auf zwei repräsentativen Befragungen, für die mehr als 27 000 Schüler befragt wurden.

Zur Berufsorientierung setzen neun von zehn (90 Prozent) auf Portale im Netz zur Studien- und Berufswahl, sowie auf Homepages von Betrieben und Hochschulen (88 Prozent). Rund drei von vier (77 Prozent) verschaffen sich Informationen in persönlichen Gesprächen, mehr als zwei Drittel (69 Prozent) durch Praktika.

Unterstützung erhalten sie dabei von der Schule (89 Prozent), Hochschulen (70 Prozent) und den Arbeitsagenturen (66 Prozent). Jeder Dritte (31 Prozent) ging zu privaten Anbietern der Studien- und Berufsberatung. Seltener (20 Prozent) werden Berufsverbände sowie die Industrie- und Handelskammer aufgesucht.

Eine große Stütze sind vielen Jugendlichen die Eltern: Fast acht von zehn (78 Prozent) geben an, von ihnen umfassend unterstützt zu werden. Dabei gehen die Werte bei Schülern akademischer und nicht-akademischer Herkunft auseinander: 83 Prozent der Kinder aus Akademikerhaushalten fühlen sich stark unterstützt, bei denen mit nicht-akademischen Hintergrund sind es nur 75 Prozent.

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