Rückzug und zynische Kommentare deuten auf Burn-out hin

Berlin · Mitarbeiter gehen nicht mehr mit in die Pause und äußern sich häufig zynisch oder abfällig: Beobachten Kollegen oder Vorgesetzte dieses Verhalten bei anderen, sollten sie aufmerksam werden. Möglicherweise sind das die ersten Anzeichen für einen Burn-out, sagt Anette Wahl-Wachendorf vom Verband der Betriebs- und Werksärzte. Betroffene selbst bemerken die Überlastung häufig erst dann, wenn sie bereits sehr erschöpft sind und ihre Leistungen schlechter werden. Davor ist vor allem das Umfeld gefragt.

 Mitarbeiter, die sich von den Kollegen zurückziehen und durch zynische Kommentare auffallen, stehen womöglich vor einem Burn-out. Foto: Patrick Pleul

Mitarbeiter, die sich von den Kollegen zurückziehen und durch zynische Kommentare auffallen, stehen womöglich vor einem Burn-out. Foto: Patrick Pleul

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Kollegen können zum Beispiel den Mitarbeiter zur Seite nehmen und sagen: "Mir fällt auf, dass du gar nicht mehr mit uns kommst. Glaubst du nicht, dass du dir zu viel zumutest?" Im besten Fall bringt das den Betroffenen dazu, sein Verhalten zu reflektieren.

Vor allem ist jedoch der Vorgesetzte gefragt. Zu seinen Aufgaben gehöre es, kritisches Arbeitsverhalten von Mitarbeitern zu korrigieren. Fällt einer Führungsposition auf, dass Kollegen deutlich länger arbeiten als andere oder etwa noch spät nachts E-Mails schicken, suchen sie am besten das Gespräch. Im Zweifel müssen sie mit ihnen die Arbeitswoche durchgehen und gemeinsam analysieren, warum sie so lange arbeiten.

Möglicherweise hat der Betroffene einfach deutlich mehr Aufgaben als weniger belastbare Kollegen. Ein Gespräch zu führen, liegt auch im Interesse der Vorgesetzten: Haben Mitarbeiter erst einmal einen Burn-out, fallen sie häufig sehr lange aus.

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