Der GA auf Pützchens Markt PüMa-Praktikantin begleitet Bonner Prominenz

BEUEL · Nachdem ich in der Online-Redaktion meine ersten Trockenübungen für Pützchens Markt bereits machen durfte, kann ich jetzt endlich raus. Als PüMa-Praktikantin soll ich beim historischen Festumzug mit anpacken. Mit anpacken? Erst einmal stehen wir nur 'rum. Von den anderen Prunkwagen, die an dem Umzug teilnehmen sollen, fehlt jede Spur.

Als es dann endlich losgeht, ist meine erste Amtshandlung eigentlich nur Winken. Winken? Klar, denn ich befinde mich auf dem Prunkwagen mit der Bonner Prominenz wie zum Beispiel Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, dem Vorsitzenden des Vereins "Freundeskreis Pützchens Markt", Günther Dederichs, oder dem Trompetenstar Bruce Kapusta. Wie bei einer Parade ziehen die einzelnen Gruppen an unserem Wagen vorbei. Wir winken.

Körperliche Ertüchtigung bei schönstem Wetter

Nach einer guten Dreiviertelstunde körperlicher Ertüchtigung, reihen wir uns als 65. und letzter Wagen schließlich in den Zug ein. Vorbei an unzähligen, jubelnden Zuschauern geht es zum Bayernzelt, wo später der Fassanstich erfolgen soll. Selbst das Winken bringt mich schnell ins Schwitzen. Denn das Wetter spielt auch dieses Jahr wieder mit. "Wir haben immer Glück mit der Sonne. Vergangenes Jahr war es sogar noch ein bisschen wärmer," erzählt mir Dederichs. Noch wärmer?

Also ich finde es schon jetzt ziemlich heiß, dabei bin ich erst seit einer halben Stunde hier oben.

Der Ehrengäste-Wagen transportiert auch jede Menge Stofftiere, Lebkuchenherzen und Röschen - zum Verteilen an die Zuschauer. Besonders die Kinder freuen sich und danken mit einem Lächeln.

Umzug erinnert an Karneval

Der Umzug erinnert ein wenig an Karneval. Dazu tragen auch die kölschen Töne bei, die die Musikgruppen zum Besten geben. Die verschiedenen Geschenke werden von den Ehrengästen in die Menge, durch offene Fenster oder in Biergärten geworfen. "Wieder sechs Richtige", ruft ein "Gruppen-Ansager", als ein Stofftier eine ganze Ladung Biergläser abräumt. Anschließend zählt er die Namen der Menschen, die sich auf dem Wagen befinden auf. Super, jetzt kenne ich zwar jeden, der rund 30 Mitfahrer mit Namen, weiß aber bei den meisten noch immer nicht, wer wer ist.

"Fahrt war anstrengender als gedacht"

"Auf Wiedersehen!", ruft eine Gruppe von älteren Damen Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zu. "Ich habe Sie immer gewählt", sagt eine andere Seniorin. "Ach, Sie waren das", sagt er ganz gerührt und verteilt galant Rosen in der Gruppe.

Nach einer guten halben Stunde endet der Umzug vor dem Bayernzelt. Während die Prominenz, feierlich von einer Blaskapelle begleitet, ins Festzelt einzieht und sich über ein Kaltgetränk freut, trete ich die Rückreise in die Redaktion an. Die Fahrt auf dem Wagen der Ehrengäste war tatsächlich anstrengender als gedacht, aber auch ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort