Verletzte auf Pützchens Markt Polizei schickt 38 Krawallmacher vom Platz

BONN · Die Polizei hat an den ersten Kirmestagen 28 Platzverweise und zehn Betretungsverbote gegen Krawallmacher und Straftäter ausgesprochen. Es gab sieben Verletzte bei Schlägereien. Sicherheitskräfte und Hilfsdienste registrieren aber insgesamt einen friedlichen Verlauf der Kirmes

Die Polizei hat an den ersten Kirmestagen 28 Platzverweise und zehn Betretungsverbote gegen Krawallmacher und Straftäter ausgesprochen. Besonders in der Nacht zu Sonntag wurde es unruhig. "Für fünf Personen führte die letzte Fahrt auf Pützchen geradewegs in die Zellen des Polizeigewahrsams", sagte gestern Beuels Polizei-Chef Gerd Mainzer.

Diese Personen waren in Schlägereien verwickelt, bei denen insgesamt sieben Personen verletzt wurden. Ein 20-jähriger Bonner hatte einen Mitarbeiter des Ordnungsaußendienstes ins Gesicht geschlagen. Als der Mann abgeführt wurde, trat er nach den Polizisten und beleidigte sie. Auf dem Weg zur Wache versuchte nach Aussage der Polizei ein zweiter Mann, den 20-Jährigen zu befreien.

Andere Besucher hätten sogar versucht, der Polizei den Weg zur Wache zu versperren. Trotz dieser Zwischenbilanz bezeichnet Mainzer den Kirmesverlauf als friedlich. Seiner Meinung nach liegt es daran, dass die Sicherheitskräfte und Hilfsdienste ihre Zusammenarbeit auf Pützchens Markt intensiviert haben. Ein Merkmal der verbesserten Kooperation, das vor allem den Besuchern zu Gute kommt: Polizei und Ordnungsamt haben eine gemeinsame Leitstelle in der Marktschule eingerichtet.

Aber auch im Hintergrund greifen neuen Absprachen: Bundespolizei und Bonner Polizei arbeiten bei der Abschreckung von potenziellen Straftätern zusammen. "Wir erhalten von der Bundespolizei Hinweise auf Diebesbanden oder bekannte Einzeltäter, die nach Pützchen unterwegs sind. Durch das Erteilen von Betretungsverboten und Platzverweisen können wir Straftaten im Vorfeld verhindern", erklärte Mainzer.

Auch die verstärkten Alkoholkontrollen zeigten ihre Wirkung: Sechs Trunkenheitsfahrten wurden protokolliert und geahndet. Die Feuerwehr registrierte insgesamt 62 Einsätze im Rettungsdienst. Auch in Sachen Jugendschutz waren Polizei und Stadt unterwegs: Neun Zigarettenpackungen und zwei Flaschen harten Alkohols wurden mit Zustimmung der Minderjährigen vernichtet. "Wildpinkler" sind bislang kaum aufgefallen. Die Stadt erwischte nur zwei von ihnen.

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