Pützchens Markt Oberbürgermeister eröffnet mit einem persönlichen Rekord

PÜTZCHEN · In seinem vorletzten Amtsjahr legte er einen Rekord hin: Mit nur einem Hieb hat Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch am Freitagnachmittag das Festbierfass angeschlagen. Damit ist der 647. Pützchens Markt offiziell eröffnet. Bis Dienstagabend drehen sich nun die Karussells auf den Marktwiesen.

Der OB hatte sich aber erstmals Unterstützung besorgt: Der neue Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster assistierte Nimptsch. Überhaupt: Am Freitag war viel Prominenz auf Pützchen vertreten. Europaabgeordneter Axel Voss, Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber, Ex-NRW-Innenminister Ingo Wolf, Bonns CDU-Chef Christos Katzidis und SPD-Fraktionschefin Bärbel Richter schunkelten im Festzelt zu der schmissigen Musik der Mundartband „Schäng“.

Emotionaler Höhepunkt im Festzelt war der gemeinsame Auftritt von „Schäng“ und Beuels Wäscherprinzessin Ann-Kathrin I. (Buhl). Sie sangen gemeinsam den Ohrwurm der Beueler Weiberfastnacht „Dat alles bess Du“. 2000 geladene Gäste erlebten eine schwungvolle Eröffnung des Jahrmarkts – wie gewohnt flott moderiert von Obermöhn Ina Harder. Beispiel gefällig? Als der OB sich die Schürze für den Fassanstich anzog, witzelte die wortgewaltige Karnevalistin: „Das ist einer der wenigen Momente, wo wir ihn arbeiten sehen.“

Bereits ab 12 Uhr drehten sich die ersten Fahrgeschäfte. Dank des sonnigen Wetters zog es bereits am ersten Tag mehrere Zehntausend Kirmesfreunde auf die Festwiesen. Marktmeister Günter Dick, Beuels Polizeichef Gerd Mainzer und Bonns Schausteller-Chef Peter Barth waren denn auch mit dem Verlauf des ersten Kirmestags sehr zufrieden.

[kein Linktext vorhanden]„Dass die Kirmes in den vergangenen Jahren schon direkt zu Beginn so gut besucht ist, liegt vor allem an dem Historischen Festumzug“, erklärte Albert Ritter. Der Präsident des Deutschen Schaustellerbunds (DSB) war eigens zur Eröffnung von Berlin angereist, um bei dem Spektakel in Bonn dabei sein zu können.

Zugleiter Joachim Mertens navigierte einen fast 800 Meter langen Umzug mit rund 700 Teilnehmern sicher durch die engen Budengassen. Besonders beliebte Fotomotive für die Menschen am Zugwegrand waren die alten Zugmaschinen der Schaustellerbetriebe.

Zum Beispiel ein Deutz-Traktor aus dem Jahr 1939. Hubert Markmann, Schausteller aus Beuel, hat ihn liebevoll restauriert. Er hat 50 PS und einen wassergekühlten Drei-Zylinder-Motor.

Vor dem Abmarsch der Zugteilnehmer formierten sich am historischen Ursprung von Pützchens Markt – am Adelheidisbrünnchen – zahlreiche Abordnungen von deutschen Schaustellerverbänden zur Flaggenparade. 28 Traditionsfahnen, die älteste stammt von 1884, säumten den Adelheidisplatz. Der neue Schaustellerpater, Pfarrer Sascha Ellinghaus, und die Pützchener Ortsgeistlichkeit segneten die Fahnen und das Markttreiben.

Der Veranstalter des Umzugs, der Freundeskreis Pützchens Markt, hat für 2015 schon weitere Überraschungen angekündigt. Warum? Im nächsten Jahr begeht Bonn den 1000. Todestag der heiligen Adelheid und den 50. Jahrestag ihrer Heiligsprechung. Ein besonderes Doppeljubiläum für Pützchen, aber auch für Bonn.

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