Jugendliche bekämpfen im Sommercamp das Stottern

Wölpinghausen · In einem Sommercamp wollen stotternde Jugendliche und junge Erwachsene ihr Sprachproblem gemeinsam bekämpfen.

 Eine DVD liegt zu Beginn eines Treffens einer Stotterer-Selbsthilfegruppe auf dem Tisch. Foto: Roland Holschneider/Illustration

Eine DVD liegt zu Beginn eines Treffens einer Stotterer-Selbsthilfegruppe auf dem Tisch. Foto: Roland Holschneider/Illustration

Foto: DPA

Auf dem Programm stehen Einzel- und Gruppentherapien, Theater- und Videoprojekte sowie Ausflüge. "Es geht darum, Spaß an der Kommunikation zu entwickeln", sagte Therapeut Daniel Hirschligau am Montag.

Das zehntägige Camp in Wölpinghausen in der Nähe des Steinhuder Meeres wird vom Institut für Sonderpädagogik der Universität Hannover wissenschaftlich begleitet. Es wurde bereits vor 15 Jahren zum ersten Mal angeboten.

In Deutschland stottern rund 800 000 Menschen. Die Ursachen sind noch nicht vollkommen erforscht. Studien weisen auf subtile Veränderungen der linken Gehirnhälfte hin. Betroffen sind die für Sprechmotorik und Hören zuständigen Regionen. Sicher ist auch, dass es eine starke genetische Komponente gibt. Stottern hat also nicht psychische Gründe, wie häufig fälschlicherweise angenommen wird.

Jedes fünfte Kind erlebt zumindest eine Phase, in der das flüssige Sprechen nicht klappt. Vielfach verschwindet das Stottern dann irgendwann von allein. Wer noch nach der Pubertät stottert, hat nur geringe Heilungsaussichten. Allerdings kann mit verschiedenen Therapien eine Besserung erreicht werden.

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