Studie der Uni Bonn: Oregano-Inhaltsstoff wirkt gegen Entzündungen

Einsatz bei Krankheiten wie Osteoporose oder Arterienverkalkung

Studie der Uni Bonn: Oregano-Inhaltsstoff wirkt gegen Entzündungen
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Bonn. (sj) Oregano gibt nicht nur der Pizza ihren typischen Geschmack. Das Gewürz enthält auch eine Substanz, die unter anderem gegen Entzündungen helfen könnte. Das haben Forscher der Universität Bonn und der ETH Zürich herausgefunden. Sie verabreichten den Wirkstoff namens Beta-Caryophyllen (E-BCP) Mäusen, die eine entzündete Pfote hatten. In sieben von zehn Fällen besserten sich daraufhin die Symptome.

Möglicherweise lässt sich die Substanz auch gegen Erkrankungen wie Osteoporose oder Arterienverkalkung einsetzen. Die Studie erschien am Montag in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS). Unbekannt war bislang, dass der Wirkstoff im Körper segensreiche Wirkungen entfalten kann: "Nach unseren Ergebnissen ist E-BCP entzündungshemmend", erklärt Professor Andreas Zimmer vom Bonner Zentrum Life & Brain.

"Aber nicht nur das: Experimente an Mäusen haben gezeigt, dass die Substanz sogar bei Osteoporose wirksam ist." Beta-Caryophyllen dockt spezifisch an bestimmte Empfänger-Strukturen in der Zellmembran an, die so genannten Cannabinoid-CB2-Rezeptoren. Dadurch verändert sich das Verhalten der Zelle: Sie schüttet dann beispielsweise weniger entzündungsfördernde Signalstoffe aus.

Damit könnte E-BCP als Ausgangspunkt für neue Medikamente in Frage kommen. Besonders attraktiv für Pharmaforscher ist dabei, dass die Substanz in der Natur so häufig vorkommt. Dazu gesellt sich laut Forscher aber noch ein zweiter Vorteil: Beta-Caryophyllen hat im Gegensatz zu anderen Substanzen, die auf den CB2-Rezeptor wirken, keine berauschende Wirkung.

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