Universität Bonn Kaum Interesse an den Spitzenkandidaten fürs Studierendenparlament

BONN · Ab kommenden Montag haben die Studenten der Uni Bonn wieder vier Tage lang die Möglichkeit, die Kandidaten für ihr Studierendenparlament zu wählen. Am Mittwoch kamen die Spitzenkandidaten der zur Wahl stehenden Hochschulgruppen zum öffentlichen Meinungsaustausch in die Mensa Nassestraße. Doch es kamen nur wenig Studenten.

Matthias Rübo vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) & Unabhängige, Alena Schmitz von der Grünen Hochschulgruppe, Gina Jacobs von der Juso-Hochschulgruppe, Jan Groth von der Liberalen Hochschulgruppe (LHG), Lukas Nüse von der Piraten-Hochschulgruppe und Kilian Hoffmeister von der Liste undogmatischer StudentInnen (LUST).

Die Moderation übernahmen zwei Studenten der Bonner Campusradios, Charlotte Jahnz und Michael Herth. Nur wenige der 31 000 Studenten der Uni Bonn kamen zur Veranstaltung: Etwa 70 verfolgten die Debatte, davon waren 40 Unterstützer der Hochschulgruppen RCDS und Jusos.

Zwei große Themen bestimmten den Abend, die Wohnungsnot in Bonn und die Frage nach den Finanzen des Studierendenparlaments. Schon bei Ersterem wurde deutlich, dass es zwischen den Kandidaten gewaltige Meinungsunterschiede gibt. Matthias Rübo sagte : "Es gibt Wohnraum für Studenten in Bonn, zum Beispiel in Lengsdorf. Von dort braucht man nur 15 Minuten mit dem Bus zur Uni."

Von diesem Vorschlag hielt Alena Schmitz gar nichts: "Es können doch nicht alle Studenten in die Randgebiete ziehen." Lukas Nüse forderte, dass in Zukunft leerstehende Gebäude wie die Ermekeilkaserne in der Südstadt zu Studentenwohnheimen umgebaut werden sollten. Zur Besetzung eines Uni-Gebäudes an der Meckenheimer Allee am vergangenen Wochenende fand Jan Groth klare Worte: "Hausbesetzung ist Quatsch." Dafür bekam er zustimmenden Applaus von den RCDS-Mitgliedern.

Die Idee einer Uni-Card, die Bibliotheksausweis, Mensa-Karte und Fahrausweis vereinen würde, stieß bei allen Hochschulgruppen außer dem RCDS auf Widerstand. "Die Kosten für eine Uni-Card stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen", sagte Lukas Nüse von der Piraten-Hochschulgruppe.

Eine Erstsemester-Studentin brachte in der abschließenden Fragerunde ihre Kritik vor: "Ich kriege in der Mensa dauernd Flyer vom Schwul-Lesbischen Referat und der Frauengruppe in die Hand. Warum wird so viel Geld für Flyer verschwendet, wenn es etwas Sinnvolles wie eine Uni-App zu finanzieren gibt?"

Jan Groth (Liberale HG) plädierte für die Erstellung einer Uni-App, erntete jedoch Gelächter, als er die Kosten für die App auf 100 000 Euro bezifferte.

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