Treffen zu Weltraumschrott Esa bereitet Satellitenstarts vor

Darmstadt · Das Kontrollzentrum Esoc der europäischen Raumfahrtagentur Esa steuert Satelliten im All. Ein Schwerpunkt soll in diesem Jahr die Beobachtung der Erde sein.

 Das computergenerierte Bild zeigt Weltraummüll früherer Weltraummissionen, der neben intakten Satelliten um die Erde kreist.

Das computergenerierte Bild zeigt Weltraummüll früherer Weltraummissionen, der neben intakten Satelliten um die Erde kreist.

Foto: ESA/dpa

Die Raumfahrt-Kontrolleure der europäischen Weltraumagentur Esa bereiten sich in diesem Jahr auf mehrere Missionen zur Erdbeobachtung vor.

Dazu gehören drei weitere "Sentinel"-Satelliten für das EU-Programm "Copernicus", wie der Esa-Direktor für Missionsbetrieb, Rolf Densing, im Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt sagte. Dort wurde das Programm für 2017 vorgestellt. Das Esoc ist für den Betrieb der Esa-Satelliten verantwortlich.

"Das "Copernicus"-Programm liefert täglich Daten, die für das Wetter gebraucht werden", sagte Densing. "Das sind auch Angaben über Meeresbewegungen etwa für Schiffe und Erntevorhersagen." Die Informationen sollen Politikern bei Entscheidungen über Strukturmaßnahmen genauso verlässlich und dauerhaft zur Verfügung stehen wie Unternehmern, der Landwirtschaft und Wissenschaftlern. "Die Daten eignen sich auch für den Katastrophenschutz."

Gestartet werden sollen im März der Satellit "Sentinel-2B" für Aufnahmen von Landflächen, Mitte des Jahres "Sentinel-5P" zur Beobachtung der Atmosphäre und im November "Sentinel-3B" zur Beobachtung der Ozeane. Derzeit sind vier solche Satelliten im All. Das ambitionierte Programm soll noch einige Jahre weiterlaufen.

Ein weiteres großes Thema im Darmstädter Kontrollzentrum ist eine Konferenz zum Thema Weltraumschrott. Erwartet werden dazu im April etwa 400 Experten. Das Treffen soll eine Bestandsaufnahme ermöglichen, zudem sollen Maßnahmen besprochen werden, um die Menge an Weltraumschrott zu verringern. Mit einem Weltuntergangs-Szenario sei zwar nicht zu rechnen, sagte Densing. "Aber es ist schon vorgekommen, dass Teile wieder auf die Erde zurückkamen."

Das Kontrollzentrum Esoc feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Beim Start 1967 arbeiteten dort etwa 90 Menschen, inzwischen sind es rund 900. "Das Esoc ist mehr als nur der Kontrollraum", sagte Densing. "Wir planen ganze Missionen." Eines der spektakulärsten Projekte war die "Rosetta"-Mission, die dem Kometen "Tschuri" Rätsel entlockte und mit der Landung auf dem Brocken Raumfahrt-Geschichte schrieb.

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