Diese Lernstrategien stecken dahinter Diese Eselsbrücken helfen im Alltag weiter

Bonn · Ob Jahreszahlen im Geschichtsunterricht oder die Wölbung von Flächen im Physikunterricht, Eselsbrücken gehören zur Vorbereitung für Prüfungen in vielen Fächern dazu. Doch helfen sie wirklich?

Diese Lernstrategien stecken dahinter: Diese Eselsbrücken helfen im Alltag weiter
Foto: dpa

Esel sind störrische Tiere, das mussten einst jene feststellen, die mit einem Esel einen Fluss überqueren wollten. Schneller war es da oft, eine provisorische Brücke zu bauen und das Hindernis zu umgehen. So kam der Begriff der Eselsbrücke zu seinem Namen. Mit solchen Brücken wurden schon vielen Schülern das Lernen vereinfacht.

Musiker scheinen eine Begeisterung für Fisch zu haben, zumindest in ihren Eselsbrücken. Bei der Reihenfolge der Gitarrenseiten isst eine alte Dame Hering ("Eine alte Dame ging Heringe essen") und bei der Reihenfolge der Dur-Tonarten mit steigender Zahl der Kreuze, soll eine alte Ente (mitunter auch ein alter Esel) Fische holen: „Geh du alte Ente, hole Fische.“ In der Informatik wird eher auf die italienische Küche zurückgegriffen. „Please do not throw salami pizza away“ heißt die Eselsbrücke, mit der sich verschiedene technische Kommunikationsebenen gemerkt werden sollen.

Wer sich die Reihenfolge der Planeten in unserem Sonnensystem beibringen will, dem empfiehlt Udo Käser vom Institut für Psychologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, die Eselsbrücke: "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel". Eselsbrücken zählen für ihn zu den effektivsten Lernstrategien.

Eselsbrücken, die im Alltag helfen können

Doch was steckt dahinter? Im Falle der Eselsbrücke für den Nachthimmel handelt es sich um eine Strategie der Assoziationen. Der erste Buchstabe jedes Wortes ist mit einem Planetennamen verknüpft. Der Fachmann nennt das "Elaboration".

Gut seien auch Merksprüche, die zum Lachen anregen: „Eine lustige Wendung in einem Merkspruch wird in der Regel helfen, sich an die Eselsbrücke besser zu erinnern.“ Doch nicht alle Eselsbrücken sagen ihm zu, zum Physik-Merksatz "Ist das Mädchen brav, bleibt der Bauch konkav, hatte das Mädchen Sex, ist der Bauch konvex" merkt er augenzwinkernd an: "Da schwingt mir implizit ein verqueres Schönheitsideal mit."

Doch noch sinnvoller als die Eselsbrücken selbst wäre es, laut Käser, würde an den Schulen die Strategien selbst vermittelt werden. Die Eselsbrücken würden zwar konkret beim Lernen helfen, die Strategien würden allerdings Schülern allgemein helfen besser zu lernen. Und vielleicht würden dann Schüler ihre eigenen Merksprüche entwickeln.

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