Die Kinder der Kelly-Family sind nie zur Schule gegangen

Vater brachte ihnen alles bei - Viele Reisen in ferne Länder - Neue Freunde rasch wieder verloren

  Paddy Kelly  bei einem Auftritt in Remagen. Foto: Vollrath

Paddy Kelly bei einem Auftritt in Remagen. Foto: Vollrath

Wie Promis in der Schule waren, ob sie auch mal eine Ehrenrunde gedreht oder eine Sechs kassiert haben, das interessiert natürlich die Fans. Die Kinder der Kelly-Family sind nie zur Schule gegangen. Sie wurden von ihrem Vater unterrichtet. Julia Reul und Theresa Orti von Havranek sprachen im Vorfeld des Bonn-Marathons ( der GA berichtete) mit den Brüdern Paddy und Joey Kelly.

Klasse: Wann und wo seid Ihr zur Schule gegangen?

Paddy: Wir sind nie zur Schule gegangen. Unser Vater war auch Lehrer und hat uns alles beigebracht; aber als er dann seinen ersten Schlaganfall hatte, wurden Privatlehrer engagiert, die uns unterrichtet haben.

Klasse: Habt Ihr die Schule vermisst oder das Gefühl, etwas verpasst zu haben?

Paddy: Nein, dafür waren wir unterwegs. Das Reisen war sehr schön, immer in anderen Ländern, neue Leute kennen lernen, der Nachteil war, die Freunde immer wieder rasch zu verlieren, wenn man wegzog.

Klasse: Glaubst Du, dass Schule wichtig ist? Hältst Du die Schulpflicht für gut und erforderlich?

Paddy: Ja, glauben wir schon.

Klasse: Was haltet Ihr von der Gesamtschule?

Joey: Schwierige Frage. Aber vom Prinzip nicht schlecht. Kenne ich zu wenig.

Klasse: Du bist verheiratet und hast einen Sohn. Hast Du genug Zeit für die Familie? Wie steht Deine Familie zu Deinen Aktivitäten?

Joey: Das muss meine Frau beantworten. Ich sag ja - meine Frau sagt "nicht genug". Das ist halt schwierig, weil ich viel unterwegs bin. Aber wenn mein Sohn älter ist, kann er mit auf Tour gehen, und dann wird er mich soviel sehen, dass er mich nicht mehr sehen will.

Klasse: Wird Dein Sohn zur Schule gehen?

Joey: Weiß nicht.

Klasse: Werdet Ihr als Kelly Family zusammenbleiben und weiter Musik machen?

Paddy: Also die Familie hat nach wie vor Priorität, aber ich glaube, es ist eine Bereicherung, wenn man daneben noch sein eigenes Ding aufbaut. Für Joey ist es der Sport, mein Bruder Andrew hat eine eigene Jazzband, Jimmy schreibt Drehbücher, es ist eine gute Ergänzung für einen selbst, und ich glaube trotzdem, dass wir als Familie und als Kelly-Family in irgendeiner Form immer weitermachen werden, hoffentlich so lange wie die Rolling Stones.

Klasse: Kannst Du Dir vorstellen, irgendwann mal etwas völlig anderes zu machen als Sport und Musik?

Joey: Ich bin zufrieden mit dem, was ich mache.

Paddy: Ich könnte mir vorstellen, einen biologischen Bauernhof zu betreiben, mal schauen, vielleicht ergibt sich das auch.

Klasse: Wohnt Ihr noch alle zusammen, wie oft seht Ihr Euch und wie versteht Ihr Euch untereinander?

Joey: Wir wohnen entweder zusammen oder alle ganz in der Nähe im gleichen Gebiet und sehen uns sehr oft, auch bei den Proben, mindestens die Hälfte des Jahres sind wir zusammen. Es funktioniert, wir können gut miteinander arbeiten, aber es gibt auch ganz klar manchmal Streit.

Klasse: Wie war es bei Euch, in so einer großen Familie aufzuwachsen und zu leben?

Joey: Ich fand es toll, in so einer großen Familie aufzuwachsen. Wir hatten Freunde, die waren Einzelkinder und fühlten sich bei uns gut aufgehoben. Man hatte ältere Geschwister, die einem viel geben konnten, aber man musste auch Ellbogen zeigen können und es war schön, auch weil wir gute Eltern hatten, es gibt andere Familien, wo das nicht so einfach ist.

Gesamtschule Bad Godesberg, Klasse 8b

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