Kulturelle Zukunft der Wissenschaft Bonns Kulturdezernent will Hochschulen und Forschungseinrichtungen besser vernetzen

BONN · Eine bessere Vernetzung der rund 200 Wissenschaftseinrichtungen in Bonn und Umgebung sowie eine stärkere Werbung für die Wissenschaftsregion in der Öffentlichkeit wünscht sich Bonns Kulturdezernent Martin Schumacher.

 Forschungszentrum Caesar: Eines von vielen Wissenschaftseinrichtungen, die eine bessere Vernetzung wünschen.

Forschungszentrum Caesar: Eines von vielen Wissenschaftseinrichtungen, die eine bessere Vernetzung wünschen.

Foto: Andrea Künstle

"In Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderungen der Stadt Bonn, des Rhein-Sieg-Kreises, des Kreises Ahrweiler, des Wissenschaftsdezernats der Stadt Bonn, der Universität Bonn und weiterer wissenschaftlichen Einrichtungen wird eine regelmäßig tagende Wissenschaftsrunde für alle ansässigen Organisationen und Einrichtungen der Wissenschaft, Forschung und Förderung eingerichtet", verspricht Schumacher in seinem 151-seitigen Kulturkonzept 2012-2022.

Die zahlreichen Einrichtungen der Wissenschaftsregion Bonn übernehmen neben ihren Hauptaufgaben in Wissenschaft und Forschung auch "wichtige Schnittstellentätigkeiten zwischen Wissenschaft und Kultur. Sie bieten Kunst und Kultur eine Plattform, fordern im Gegenzug auch ein attraktives Kulturangebot für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende im nationalen und internationalen Standortwettbewerb", heißt es da vielsagend.

Das Kulturangebot in Bonn als Standortfaktor? Offensichtlich ja: "Als große Arbeitgeber werben die Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie die Forschungsförderorganisationen mit einem Angebot, welches auch internationale Wirkung hat und ein Kriterium bei der Bewerbung um internationale (Spitzen-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darstellt", heißt es in Schumachers Papier. Indes gelte es aber auch, die kulturellen Angebote in den Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen "intensiver zu vernetzen", heißt es: "Das kreative Potenzial in den Einrichtungen ist enorm, wird aber nicht vollständig ausgeschöpft."

Beklagt wurde in der Vergangenheit aber auch, dass die Stadt Bonn die Bedeutung der Wissenschaft zu wenig herausstellte und dass die Vernetzung unter den Einrichtungen selbst auf Bonner Ebene nicht gut sei. Daher will die Stadt "vermittelnd tätig werden". Die Einrichtungen der Wissenschaftsregion Bonn sollen sich regelmäßig treffen, um ihren Austausch zu systematisieren, ihre Angebote zu verzahnen und sich gemeinsam zu vermarkten.

Da aber auch der Dialog zwischen den verschiedenen Einrichtungen der Wissenschaft mit der Kultur "bislang nur in Ansätzen vorhanden" sei, sollte es auch hier eine "Systematisierung" geben. "Verstärkte Anstrengungen der Stadt Bonn in diese Richtung könnten hilfreich sein", so Schumacher.

Auch eine systematische Vernetzung der Schulen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen möchte Schumacher vorantreiben.

Der Kulturdezernent sieht zudem noch Potenzial, dass sich Bonn bis 2022 zu einem "Zentrum der Interdisziplinarität" entwickelt. "Gesellschaftsrelevante Schlüsselthemen, wie zum Beispiel die Alterung der Gesellschaft und die Demenzforschung, das Informationszeitalter und neue Medien oder nachhaltige Entwicklung könnten dann unter internationaler Wahrnehmung präsentiert und diskutiert werden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort