Beratung über Zukunftsperspektive Doktorhut-Veranstaltung in der Alten Sternwarte

Bonn · Promotionsstudenten lassen sich vom Career Center und Graduiertenzentrum der Uni Bonn über Zukunftsperspektiven beraten. Viele Teilnehmer haben Fragen zu Bewerbungsstrategien

 Experimentalphysikerin Natalie Peter (Mitte) informiert sich in der Alten Sternwarte über Jobaussichten und Bewerbungsstrategien.

Experimentalphysikerin Natalie Peter (Mitte) informiert sich in der Alten Sternwarte über Jobaussichten und Bewerbungsstrategien.

Foto: Thomas Kölsch

Erst das Barett nach oben und dann in den Ring werfen: Nach einer Promotion sollte doch eigentlich alles so einfach sein. Doch anders als oft gedacht hat man mit einem Doktortitel nicht auch sogleich einen guten Job in der Tasche. Die Perspektiven an einer Hochschule sind oft genug begrenzt, alternative Karrierewege begehrt. Genau diese wollen das Career Center und das Graduiertenzentrum der Universität Bonn mit ihrer Beratungsreihe „Doktorhut – alles gut?!“ aufzeigen.

Fachleute aus Wissenschaftsmanagement, öffentlicher Verwaltung, wissenschaftlichen Sammlungen und freier Wirtschaft berichten dabei in Workshops über ihre Erfahrungen und geben Tipps für den Berufseinstieg. Jüngst hatten 43 Promovierende der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und der Landwirtschaftlichen Fakultäten die Möglichkeit, sich zu informieren – und machten davon ausgiebig Gebrauch.Die siebte Doktorhut-Veranstaltung und die insgesamt dritte für Naturwissenschaftler fand erstmals in der Alten Sternwarte in Poppelsdorf statt.

An den zentralen Problemen änderte sich durch den Ortswechsel aber nichts, wie Career-Center-Leiterin Anke Bohne augenzwinkernd gestand. „Im Grunde stehen immer zwei Aspekte im Zentrum des Interesses: Zum einen fragen sich die Teilnehmenden, was sie eigentlich mit ihrem Studium und ihrer Promotion anfangen können, welche Stärken sie also haben und welche Möglichkeiten. Und zum anderen suchen sie nach einer Optimierung ihrer Bewerbungsstrategien.“ So wie Natalie Peter. Die Experimentalphysikerin und junge Mutter nutzt die Elternzeit zum Schreiben von Bewerbungen, ist sich aber in vielen Bereichen noch unsicher. „Ich habe noch keine Berufserfahrung und bin zum Beispiel von den Anforderungsprofilen bei Stellenangeboten eingeschüchtert. Da wird so viel vorausgesetzt – aber was davon ist wirklich wichtig? Dabei hat man mir heute ebenso weiterhelfen können wie bei Fragen zu flexiblen Arbeitszeiten und anderen Details der Berufswelt.“

Nicht alle Promotionsstudenten streben in die Wirtschaft, auch wenn viele diesen Weg grundsätzlich reizvoll finden. Es ist kein Geheimnis, dass man auf dem freien Markt oft deutlich besser verdient als etwa im universitären Bereich, das betonen auch die Dozenten und Vortragenden. Manche wollen dabei jedoch unabhängig bleiben oder etwas Neues wagen.

„Die Nachfragen zum Thema Start-ups steigt von Veranstaltung zu Veranstaltung“, betonte Rüdiger Wolf von der Abteilung Technologietransfer der Universität Bonn. „Gerade eben war ein Doktorand bei mir, der sich dafür interessierte. Das ist gut so – gleichzeitig merken wir, dass wir in diesem Bereich noch Nachholbedarf haben. Andere Universitäten und Hochschulen sind uns da noch voraus. Das wollen wir jedoch zeitnah ändern.“ So wächst das Angebot an Beratungsangeboten ständig – alles in dem Bestreben, die Studierenden in eine gute Zukunft zu entlassen.

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