Fälschungen seltener Weniger Geld-Blüten in Deutschland im Umlauf

FRANKFURT · Die verbesserten Sicherheitsmerkmale der Euro-Scheine erschweren den Geldfälschern das Handwerk. Dies macht sich nun bemerkbar.

Weltweit haben Kriminelle im vergangenen Jahr mehr Euro-Blüten in Umlauf gebracht als ein Jahr zuvor. Etwa 694 000 falsche Banknoten wurden 2017 registriert, teilte die Europäische Zentralbank mit, das waren etwa 1,5 Prozent mehr als 2016. In Deutschland jedoch ist die Zahl der Euro-Blüten im vergangenen Jahr gesunken. 2017 stellte die Deutsche Bundesbank etwa 73.000 falsche Euro-Banknoten sicher, das waren elf Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Der rechnerische Schaden belief sich nach Angaben der Bundesbank auf 4,1 Millionen Euro, das war ein Rückgang von 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Den höchsten Schaden eines Jahres hatte es in Deutschland 2004 mit 6,1 Millionen Euro gegeben. Die Investitionen der Europäischen Zentralbank in die Sicherheit der Banknoten haben sich also ausgezahlt: „Seit der Einführung der Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz ist ein Rückgang der Falschgeldzahlen festzustellen“, sagte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig.

Vor allem die Zahl der 20-Euro-Fälschungen sei deutlich gesunken: 15.600 Stück wurden da registriert, knapp 4700 weniger als 2016. Aber auch die 50-Euro-Fälschungen seien schon leicht zurückgegangen, sagte Thiele. Sie sanken um 2200 auf 47.750 Stück. Dass es nicht mehr waren, liegt an der Einführung des neuen 50-Euro-Scheins erst im April vergangenen Jahres, der 20-Euro-Schein war im November 2015 eingeführt worden, 2016 hatte sich deshalb die Anzahl der Fälschungen dieser Banknote fast halbiert. Der 20- und der 50-Euroschein sind bei Geldfälschern am beliebtesten: Auf sie entfielen allein 86 Prozent der falschen Banknoten, 21 Prozent waren 20-Euro-Blüten, 65 Prozent 50-Euro-Noten.

Weltweit richteten Fälscher mit Euro-Blüten einen Schaden von rund 36 Millionen Euro an. 2016 waren es noch 40 Millionen Euro. Damals hatte es besonders große Schäden mit 500-Euro-Scheinen gegeben. Doch der wird zum Ende des Jahres nicht mehr hergestellt, jetzt schon entfallen in Deutschland nur zwei Prozent der Fälschungen auf ihn. Allerdings sei es sehr unwahrscheinlich, eine Fälschung zu erhalten, meint die EZB: Gemessen an der Zahl echter umlaufender Euro-Banknoten sei der Anteil der Falschnoten nach wie vor äußert gering. Gegenwärtig befänden sich mehr als 21 Milliarden Euro-Banknoten im Wert von 1,1 Billionen Euro in Umlauf.

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