Stellenmarkt Weniger Arbeitslose in der Region

Nürnberg/Bonn · In Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis gibt es immer noch Lehrstellen. Die Agentur für Arbeit rät Jugendlichen, die noch eine Stelle suchen, sich mit der Agentur in Verbindung zu setzen.

 Für Betriebe wird die Suche nach Fachkräften immer schwerer.

Für Betriebe wird die Suche nach Fachkräften immer schwerer.

Foto: picture alliance/dpa

Die Arbeitslosigkeit ist im September in der Region Bonn/Rhein-Sieg nach dem jahrestypischen Anstieg in den Sommermonaten wieder zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Quote bei 5,3 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 5,7 Prozent. „Der Anstieg in den Sommermonaten verlief moderat und jahrestypisch. Wir rechnen jetzt mit einem weiteren Absinken der Arbeitslosigkeit“, sagt Manfred Kusserow, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg.

Ebenso sei auch der anhaltende Rückgang der Arbeitslosen, die in den Jobcentern betreut werden: Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Arbeitslosen in Bonn in der Grundsicherung um knapp vier Prozent (-3,8 Prozent) gesunken, das seien über 300 Personen, im Rhein-Sieg-Kreis liege der Rückgang sogar bei fast zehn Prozent, was mehr als 1000 Personen entspreche. Auch auf dem Ausbildungsmarkt ist immer noch viel in Bewegung“, betont Kusserow: „Jugendliche, die für dieses Jahr noch eine Lehrstelle suchen, sollten nicht lockerlassen und sich auf jeden Fall noch mal mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen.“

In Nordrhein-Westfalen insgesamt ist die Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Stand in diesem Jahr gesunken: Gut 634 000 Menschen suchten eine Stelle, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Das seien etwa 23 500 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,2 Punkte auf 6,6 Prozent. „Der Arbeitsmarkt hat im September wieder dort angeknüpft, wo er vor der Sommerpause aufgehört hat“, sagte die Chefin der Regionaldirektion, Christiane Schönefeld.

Für die Betriebe in NRW werde die Suche nach Mitarbeitern immer schwieriger. „Derzeit sind in NRW über 180 000 Stellen unbesetzt“, sagte Schönefeld. In vielen Branchen dauere es immer länger, bis freie Stellen besetzt werden könnten, in einigen Regionen herrsche in einzelnen Berufsfeldern ein Fachkräftemangel.

Schönefeld beklagte, dass Flüchtlinge zwischen 18 und 25 Jahren derzeit in NRW keinen Schulabschluss nachholen könnten. Sie drohten „mit großer Wahrscheinlichkeit unsere Langzeitarbeitslosen von morgen“ zu werden. Die Landesregierung sollte deshalb bald ihr im Koalitionsvertrag gegebenes Versprechen einlösen und ihnen ein schulisches Angebot machen.

Bundesweit erreicht die Arbeitslosigkeit den niedrigsten Stand seit 1991: Die Zahl der Arbeitslosen ist im September auf 2,256 Millionen zurückgegangen. Im Vergleich zum Vormonat waren 94 000 Männer und Frauen weniger ohne Job, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Freitag in Nürnberg mitteilte. Im Vorjahresvergleich schrumpfte die Zahl der Jobsucher um 192 000. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent.

BA-Chef Detlef Scheele zeigte sich zufrieden und sprach von einem kräftigen Herbstaufschwung. Zum Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres stellen viele Betriebe wieder ein. Aber selbst ohne die starken Saisoneffekte wäre die Arbeitslosigkeit im September um 23 000 Menschen gesunken. (mit Material von dpa)

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