Kommentar zur Bahnstrecke Trendwende zwischen Hannover und Bielefeld

Meinung | Hannover/Bielefeld · Jahrzehntelang ließen Bundesregierungen jeder Farbe das Schienennetz links liegen. So lange, dass es heute an vielen Stellen verfallen ist. Nun gibt es eine Trendwende. Es ist höchste Zeit dafür.

 Mehr Tempo: Die Fahrtzeit des ICE zwischen Berlin und dem Rheinland soll verkürzt werden.

Mehr Tempo: Die Fahrtzeit des ICE zwischen Berlin und dem Rheinland soll verkürzt werden.

Foto: dpa

Mit den Neubauplänen eines Streckenabschnitts zwischen Hannover und Bielefeld fällt der Bund als Verantwortlicher für das Netz den Startschuss für den Deutschlandtakt. Das Vorhaben ist ambitioniert. Bis 2030 sollen alle großen Städte am Fernverkehrsnetz hängen und Züge zwischen ihnen halbstündlich oder stündlich unterwegs sein. Damit wäre die Bahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel und oft dazu noch das schnellste. Das beste Beispiel dafür ist die Neubaustrecke zwischen Berlin und München.

Die Investition in die Verbindung zwischen Berlin und Köln folgt einem in Deutschland neuen Prinzip, das mit dem Deutschlandtakt verbunden ist. Erst wird der der Verkehr auf den Schienen geplant, dann die dafür notwendige Infrastruktur gebaut. Stuttgart 21 wäre nach diesem Grundsatz vermutlich nie begonnen worden. Er ist auf jeden Fall geeignet, die knappen Ressourcen dort einzusetzen, wo sie am meisten bringen.

Nur muss die Bundesregierung jetzt auch dafür sorgen, dass die notwendigen finanziellen Mittel auch über diese Regierungszeit hinaus bereitgestellt werden. Denn klar ist auch: Der Deutschlandtakt ist super, aber auch superteuer. Denn es warten viele Aufgaben, etwa der Ausbau der Knoten in Köln, Frankfurt, oder Hamburg.

Die Bahnfahrer müssen leider noch viel Geduld aufbringen, bis sich die Investitionen in der ganzen Fläche positiv bemerkbar machen. Vorerst bleiben Baustellen, Umleitungen oder volle Züge Alltag für die Bahnkunden. Danach könnte Deutschland jedoch über eines der modernsten Bahnsysteme der Welt verfügen.

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