Thyssenkrupp: Beschäftigte bei Stahlfusion ins Boot holen

Essen · Der Thyssenkrupp-Aufsichtsrat hat die Einsetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zur umstrittenen Stahlfusion mit Tata beschlossen. Wie das Kontrollgremium am Samstag nach einer Sitzung in Essen mitteilte, solle die Arbeitsgruppe von IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Markus Grolms und Konzern-Personalvorstand Oliver Burkhard geleitet werden. Grolms sitzt auch als stellvertretender Vorsitzender für die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat.

 Banner der Mitarbeiter von Thyssenkrupp bei einer Kundgebung.

Banner der Mitarbeiter von Thyssenkrupp bei einer Kundgebung.

Foto: Bernd Thissen/Archiv

Der Betriebsratschef der Stahlsparte, Günter Back, erneuerte die Kritik der Arbeitnehmervertreter an der geplanten Fusion. "Wir sehen keinen Grund zum Verhandeln", sagte Back am Samstag. Vor dem Start der Aufsichtsratssitzung hätten rund 150 Beschäftigte vor dem Konzernsitz in Essen demonstriert.

Der Thyssenkrupp-Konzern stößt mit seinem Plan für die Stahlfusion auf erheblichen Widerstand. Bei einer Protestveranstaltung in Bochum machten Betriebsräte, Gewerkschaftler und Politiker am Freitag gemeinsam mit rund 7000 Stahlkochern Front gegen das Vorhaben, das allein in Deutschland 2000 Arbeitsplätze kosten soll.

Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte betont, es würden zwar Arbeitsplätze wegfallen. Ohne die Fusion sei der Fortbestand der Stahlsparte aber mittelfristig nicht gesichert. Hiesinger verwies auf die großen Überkapazitäten auf dem Stahlmarkt. Die Branche leidet seit längerem darunter, dass vor allem China viel billigen Stahl produziert und so die Preise drückt.

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