Tarife Tarifverhandlungen für die Chemie-Industrie beginnen

Frankfurt/Main · Mehr Geld für die Metaller, die Bauarbeiter - und bald auch für die Menschen in der Chemie-Industrie? Für rund eine halbe Million Beschäftigte in der Branche wird nun neu verhandelt.

 Bayer-Werk in Leverkusen: Für rund eine halbe Million Chemie-Beschäftigte beginnen die Tarifverhandlungen.

Bayer-Werk in Leverkusen: Für rund eine halbe Million Chemie-Beschäftigte beginnen die Tarifverhandlungen.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Nach den Tarifabschlüssen am Bau und für die Metallindustrie ist nun die Chemie-Industrie am Zug. Die Gewerkschaft IG BCE zieht wie ihre Schwesterorganisation IG Metall mit einer Forderung nach 5,0 Prozent mehr Geld in die Verhandlungen.

Die Gespräche beginnen an diesem Montag mit einer ersten regionalen Runde für Hessen. Gewerkschaft und Arbeitgeber treffen sich in einem Tagungshotel in Bad Soden bei Frankfurt.

Es geht um die Arbeitsbedingungen und Gehälter von rund 550 000 Tarifbeschäftigten in der drittgrößten Industriesparte Deutschlands. Hessen gehört wegen seiner starken Pharma-Industrie zu den einflussreichen Tarifgebieten.

Üblicherweise werden die Tarifverhandlungen zunächst in regionalen Runden geführt und münden erst später in bundesweit verbindlichen Spitzenverhandlungen zwischen IG BCE und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC). Mit einem frühen Abschluss ist daher nicht zu rechnen. Auf Bundesebene kommen die Tarifpartner am 14. Juni in Hannover zusammen.

Der BAVC hat im Vorfeld wenig Spielraum für Lohnerhöhungen zugestanden. Die wirtschaftliche Lage lasse keine großen Sprünge zu, hatte Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller erklärt. Die Unternehmen erwarteten kaum mehr als Stagnation. Die Gewerkschaft sieht hingegen Nachholbedarf der Beschäftigten in einer Branche, der es seit vielen Jahren gut gehe. Neben den Einkommenssteigerungen will die Gewerkschaft mehr verbindliche Übernahmen für die Auszubildenden herausholen.

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