Kommentar zu Lebensmittelrückrufen Schnell ändern

Meinung · Ausgerechnet bei Lebensmitteln hakt es oft in der Informationskette. Dabei wäre das gar nicht nötig, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen würden.

 Was ist drin in den Lebensmitteln? Spezielle Labore suchen nach Giften und Rückständen.

Was ist drin in den Lebensmitteln? Spezielle Labore suchen nach Giften und Rückständen.

Foto: dpa

Schlechte Nachrichten verbreiten sich normalerweise wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft. Doch ausgerechnet bei den so wichtigen Lebensmitteln hakt es mit der Weitergabe solcher Meldungen. Dabei ließe sich dies schnell ändern, wenn Bund, Länder und Hersteller beim gesundheitlichen Verbraucherschutz an einem Strang ziehen würden.

Für Lebensmittelkontrollen sind zunächst die Hersteller selbst und dann die Länder zuständig. Es muss nicht unbedingt böser Wille sein, wenn bei der Fertigung etwas schief läuft und ein Produkt zurückgerufen werden muss. Das tut die Industrie auch. Doch das Warnsystem ist rückständig. Es dauert einerseits zu lange, bis dieses Wissen beim Bürger ankommen kann. Es gibt zwar eine zentrale Internetseite für derlei Meldungen. Doch erstens kennt sie kaum jemand, zweitens ist sie unattraktiv gestaltet und zudem schwer verständlich. Schließlich stellen manche Behörden nach Feierabend oder an Wochenenden keine Warnungen ein. Da stellt sich die Frage, ob die Verwaltung die Warnungen selbst gar nicht ernst nimmt. Der erste Schritt zur Besserung wäre eine Grundrenovierung des Portals und verbindliche Regeln, wie schnell Informationen eingestellt werden.

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