Kommentar zu Immobilienpreisen Regionen stärken

Meinung | Bonn · Vor allem in Städten sind die Immobilienpreise explodiert. Die Politik ist gefordert - nicht nur, wenn es um die Schaffung von Wohnraum in den Zentren geht. Ein Kommentar.

In Deutschland fließt inzwischen doppelt so viel Geld in Immobilien wie noch vor zehn Jahren.

In Deutschland fließt inzwischen doppelt so viel Geld in Immobilien wie noch vor zehn Jahren.

Foto: dpa

Die Entwicklung bei den Immobilienpreisen ist alarmierend. In Städten, die wegen ihrer Arbeitsplätze und Hochschulen stark nachgefragt sind, explodieren sie förmlich. Das belegen immer wieder die Analysen der Immobilienbranche, und nun ist es einmal mehr durch eine amtliche Statistik belegt. Die Politik muss auf allen Ebenen gegensteuern.

Kaufen, Mieten, Wohnen – all das ist in einem Zentrum natürlich immer teurer als in ländlichen Räumen, in denen die Infrastruktur in der Regel schlechter ist und die Wege länger sind. Nur kann man nicht mehr von einer gesunden Entwicklung sprechen, wenn sich selbst Gutverdiener-Familien keine Immobilie mehr leisten können. Ihnen ist es angesichts der hohen Kaufpreise – Niedrigzinsen hin oder her – vielerorts kaum möglich, Eigentum zu schaffen. Das betrifft die boomenden Großstädte, inzwischen aber auch deren Umgebung. Wie sehr der Preis-Wahnsinn um sich greift, kann man vor allem im Raum München beobachten: Dort sind auch Städte wie Ingolstadt oder Augsburg absolut hochpreisig. Dass sich die Nachfrage in die Nachbarschaft verlagert und dort die Immobilien verteuert, ist auch rund um Köln und Bonn der Fall.

Es führt kein Weg daran vorbei, in den gefragten Städten mehr Wohnraum zu schaffen. Zugleich braucht es aber auch eine kluge Regionalplanung, die suburbane Gebiete stärkt. Kleine und mittlere Städte auf dem Land müssen attraktiver werden, nicht nur als Wohnort mit guter Anbindung in die Zentren und ansprechender Infrastruktur. Sondern auch als Standort für Arbeitsplätze. Wo Wohnen und Arbeiten nah beieinander liegen, werden die Pendlerwege kürzer – und letztlich auch die Staus auf den Hauptverkehrsadern.

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